Das internationale Auktionshaus für den Kauf und Verkauf von Werken von Dorothea Tanning
*  1910 Galesburg (Illinois, USA)
† 2012 New York City



Bewegung:  Surrealismus außerhalb Frankreichs.

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Dorothea Tanning
Biografie
Dorothea Tanning wächst in Galesburg, Illinois, auf. Der Kleinstadt kann sie in ihrer Jugend wenig abgewinnen und ist deshalb häufiger Gast in der Galesburg Public Library. Mithilfe von Büchern, insbesondere von Samuel Taylor Coleridge, Gustave Flaubert, Edgar Allan Poe und Horace Walpole, entschwindet sie in eine spannendere Welt und entwickelt ihre eigene unbändige Fantasie. Ihre Leidenschaft für die Literatur begleitet Dorothea Tanning ihr gesamtes Leben und stellt eine große Gemeinsamkeit dar, die sie mit ihrem späteren Ehemann, dem Künstler Max Ernst (1891-1976) teilt.

Dorothea Tanning besucht zunächst das Knox College in ihrer Heimatstadt und zieht anschließend nach Chicago, um sich intensiv mit der Malerei zu befassen. Die Sammlung des Art Institute of Chicago bietet ihr in dieser Zeit die perfekte Kulisse für ihre autodidaktische Ausbildung. Fünf Jahre später lässt sie sich in New York nieder, wo sie eine Zeit lang als Illustratorin arbeitet. 1936 begegnet Dorothea Tanning hier der Kunst des Surrealismus: Sie besucht die richtungsweisende Ausstellung "Fantastic Art, Dada and Surrealism" im Museum of Modern Art, u. a. mit Arbeiten von Giorgio de Chirico, Marcel Duchamp und Pablo Picasso. Die Ausstellung bezeichnet die Künstlerin später als wichtigen Schlüsselmoment für ihr eigenes künstlerisches Schaffen.

Mit bizarren, oftmals provokativen Darstellungen und mit deren Fokus auf die weibliche Figur bzw. eine weibliche Protagonistin thematisiert Dorothea Tanning die menschliche Gestalt, die Dramen des Lebens, Sehnsüchte, Sexualität, Sinnlichkeit und Fantasie und findet dabei zu ihrer ganz eigenen surrealistischen Bildsprache. Die Werke scheinen einen Zustand zwischen Traum und Wirklichkeit, eine Welt des Unterbewusstseins, zu visualisieren und ermöglichen eine gänzlich neue Perspektive innerhalb der Kunst des Surrealismus. Die Londoner Tate Modern betitelt Dorothea Tanning deshalb als "the artist who pushed the boundaries of Surrealism" (zit. nach: https://www.tate.org.uk/whats-on/tate-modern/dorothea-tanning).

In den frühen 1940er Jahren lernt Dorothea Tanning den Galeristen Julien Levy kennen, der die künstlerische Qualität ihrer surrealistischen Werke erkennt. Er ermöglicht ihr 1944 und 1948 zwei Einzelausstellungen und verhilft ihr damit schließlich zu einem ersten Durchbruch in der New Yorker Kunstszene. Durch Levy findet Dorothea Tanning Zugang zu dem kleinen Kreis der amerikanischen und in Amerika lebenden europäischen Surrealisten, die vor den in Europa wütenden Nationalsozialisten geflohen waren, unter ihnen der Schriftsteller André Breton (1896-1966) sowie die Künstler Yves Tanguy (1900-1955) und Max Ernst (1891-1976), der Dorothea Tanning 1943 in ihrem Atelier besucht. Max Ernst ist von ihren Werken begeistert, insbesondere von Dorothea Tannings Selbstporträt "Birthday" (1942), das bis heute als eines ihrer bedeutendsten Werke gilt. Tanning und Ernst verlieben sich ineinander, lassen sich von ihren Partnern, dem Schriftsteller Homer Shannon und der Galeristin und Sammlerin Peggy Guggenheim, scheiden und heiraten 1946 in einer Doppelhochzeit mit Man Ray und der Tänzerin Juliet Browner. In New York steht das Paar und sein illustrer Freundeskreis damals im Zentrum der avantgardistischen Kunstszene. So wird Dorothea Tanning in den 1940er Jahren von bedeutenden Fotografinnen und Fotografen, mit denen sie befreundet sind, verewigt, u. a. Henri Cartier-Bresson, Lee Miller, Robert Motherwell, Irving Penn und Man Ray.

Bald ziehen Dorothea Tanning und Max Ernst in das abgelegene Sedona im ländlichen Arizona. Mit großem Schaffensdrang widmet sich die Künstlerin hier weiterhin ihren rätselhaften, traumhaften Darstellungen des Lebens, in denen sie mit scheinbar in sich gekehrtem Blick das Reale, Vertraute und ihre alltägliche Umgebung mit dem Fantastischen, Ungewöhnlichen, Fremden, mit beunruhigenden Stimmungen, übernatürlichen Ereignissen und anderen Irritationsmomenten verbindet. Geschlossene und halb geöffnete Türen, die für Arizona typischen Sonnenblumen und zahlreiche weibliche Figuren sind in den Werken dieser Jahre häufige Motive. 1956 zieht das Ehepaar schließlich nach Frankreich, sie leben und arbeiten in Paris, in der Touraine und in der Provence. In diesen Jahren nähert sich Dorothea Tanning mit ihrer Malerei nun deutlicher der Abstraktion. Ohne sich von der Figuration vollends zu entfernen, widmet sich die Künstlerin vermehrt dem Licht- und Schattenspiel, der Wirkung der Farben, Formen sowie des Volumens der Körper und schafft atmosphärische, nebulöse und räumlich undefinierbare Figurenkompositionen am Rande der Abstraktion.

Ab den 1960er Jahren beginnt Dorothea Tanning ein kleines Œuvre weicher Skulpturen aus mit Wolle ausgestopftem Krepp- oder Tweed-Stoff herzustellen, die sie als dreidimensionale Umsetzung ihres malerischen Figurenrepertoires versteht. In ihrer fragmentarischen Körperlichkeit scheinen die Skulpturen mit ihrem Umfeld, mit Wänden und Möbeln zu verschmelzen und evozieren dabei eine seltsam menschliche Sexualität. 1970 werden einige dieser Arbeiten in der unheimlichen Rauminstallation "Chambre 202, Hôtel du Pavot" zusammengefasst, in der die fragmentierten Stoff-Körper aus den Wänden eines imaginierten Hotelzimmers herauszuwachsen scheinen (1970/1973, heute Centre Pompidou, Paris).

1976 stirbt Max Ernst in Paris und Dorothea Tanning kehrt in die Vereinigten Staaten zurück, wo sie sich im Laufe der 1980er und 1990er Jahre weiterhin intensiv der Malerei widmet. Neben der Malerei und der Skulptur umfasst Dorothea Tannings künstlerisches Schaffen Zeichnungen, Installationen, Collagen, Druckgrafik, Schmuck, Kostümentwürfe und Literatur, insbesondere Kurzgeschichten und Gedichte aus ihrer späteren Schaffensphase, die in zahlreichen Magazinen und Literaturzeitschriften veröffentlicht werden, darunter in The Yale Review, The Paris Review, The New Yorker, The Boston Review, Parnassus, Poetry und in Best Poems (2002 u. 2005). 2004 erscheinen ihre erste Gedichtsammlung und ihr Roman "Chasm: A Weekend". 1986 und 2001 veröffentlicht Dorothea Tanning zudem ihre Memoiren "Birthday" und "Between Lives: An Artist and Her World". Mit 101 Jahren stirbt die Künstlerin 2012 in ihrer Wohnung in Manhattan, New York, kurz nach der Veröffentlichung ihrer zweiten Gedichtsammlung.

Im Laufe ihrer sieben Jahrzehnte überdauernden Karriere kann Dorothea Tanning auf eine Vielzahl bedeutender Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen zurückblicken. Und auch postum wird ihr Schaffen mit umfassenden Ausstellungen in internationalen Museen und Institutionen gewürdigt. 2022/23 sind ihre Werke in "Surrealismus und Magie. Verzauberte Moderne" im Museum Barberini in Potsdam und in der Peggy Guggenheim Collection in Venedig zu sehen. 2018/19 widmen ihr die Londoner Tate Modern und das Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía in Madrid eine groß angelegte Einzelausstellung. Zudem sind einzelne Arbeiten in der Ausstellung "Les Choses. Une Histoire de la Nature Morte" im Musée du Louvre in Paris zu sehen (2022/23). 1986, 2013 und 2022 werden mehrere ihrer Arbeiten auf der 42., 55. und 59. Biennale von Venedig ausgestellt. 1959 ist die Künstlerin Dorothea Tanning auf der documenta II in Kassel vertreten. Weitere bedeutende Ausstellungsbeteiligungen in den vergangenen Jahren umfassen u. a. die National Gallery of Victoria in Melbourne und das Guggenheim Museum in Bilbao (2022), das Victoria & Albert Museum in London (2021), die Scottish National Gallery of Modern Art in Edinburgh und die Schirn Kunsthalle in Frankfurt am Main (2020), das Baltimore Museum of Art (2019), das LACMA / Los Angeles County Museum of Art, das Whitney Museum of American Art in New York und das Philadelphia Museum of Art (2018), das Musée d'Art Moderne de la Ville in Paris und den Londoner White Cube (2017), das Museum Boijmans Van Beuningen in Rotterdam, die Hamburger Kunsthalle, die Fundació Joan Miró in Barcelona und das MMK / Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main (2016), die Tate Liverpool und das MCA / Museum of Contemporary Art in Chicago (2015), die National Gallery of Art in Washington, D.C. (2014), das Museo Thyssen-Bornemisza und das Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía in Madrid, das Musée des Beaux-Arts in Lyon und das Moderna Museet in Stockholm (2013).

Zu ihren Lebzeiten ist das Werk von Dorothea Tanning u. a. in der viel beachteten Ausstellung "Surrealism. Desire Unbound" in der Londoner Tate Modern und im Metropolitan Museum of Art in New York zu sehen. Weitere Einzelausstellungen zeigen u. a. The Menil Collection in Houston und das Noguchi Museum in Long Island (2005), das Philadelphia Museum of Art (2000), das Camden Arts Centre in London und die Malmö Konsthall (1993) sowie die New York Public Library (1992, Retrospektive ihres druckgrafischen Schaffens). 2003 erwirbt die Londoner Tate drei bedeutende Werke für ihre Sammlung. 2020 erscheint die neueste, umfassende Monografie über die Künstlerin: "Dorothea Tanning. Transformations" von Victoria Carruthers.


Sammlungen

Collection Fundació Joan Miró, Barcelona

Max Ernst Museum, Brühl

National Gallery of Australia, Canberra

The Art Institute of Chicago, Chicago

Museum of Contemporary Art, Chicago

Dallas Museum of Art, Dallas

Des Moines Art Center, Des Moines

Scottish National Gallery of Modern Art, Edinburgh

The Menil Collection, Houston

The Israel Museum, Jerusalem

Tate Gallery, London

Los Angeles County Museum of Art, Los Angeles

Musée des Beaux-Arts, Lyon

Museo Centro Nacional Reina Sofía, Madrid

Minneapolis Institute of Arts, Minneapolis

Yale University Art Gallery, New Haven

New Orleans Museum of Art, New Orleans

The Metropolitan Museum of Art, New York

The Museum of Modern Art, New York

Whitney Museum of American Art, New York

Musée d'Art Moderne de la Ville, Paris

Musée National d'Art Moderne, Centre Georges Pompidou, Paris

Pennsylvania Academy of the Fine Arts, Philadelphia

Philadelphia Museum of Art, Philadelphia

Fine Arts Museums, San Francisco

San Francisco Museum of Modern Art, San Francisco

Moderna Museet, Stockholm

Smithsonian American Art Museum, Washington, D.C.