Auktion: 278 / Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts am 28.03.2003 Lot 526

 
Emil Nolde - Windmühle


526
Emil Nolde
Windmühle, 1913.
Farblithografie
Schätzung:
€ 25.000
Ergebnis:
€ 36.800

(inkl. Käuferaufgeld)

Windmühle
Farblithografie, 1913 .
Schiefler/Mosel 61. Signiert, nummeriert und betitelt. Eines von 12 nummerierten Exemplaren der zweifarbigen Auflage (Schiefler nennt insgesamt 16 Exemplare in unterschiedlichen Fassungen). Schöner Druck in Blau und Schwarz auf Similijapan. 56,2 : 70,8 cm (22,1 : 27,8 in), blattgroß.. 1907 widmet sich Nolde erstmals der Lithografie. Mit kräftig flüssiger Pinselführung beschränkt er hier die Darstellungen auf das Wesentliche oder schafft mit trockenem breiten Pinsel flächige Tonwerte. Als er sich 1911 dieser Technik wieder zuwendet, arbeitet er direkt auf den Stein, um ihre künstlerischen Möglichkeiten weitgehend auszuschöpfen: "Wie vielfach üblich, hatte ich früher einmal mit fetter Tusche auf Papier gezeichnete Zeichnungen auf Stein übertragen und drucken lassen, dabei aber schien der Stein mir weiter nichts als ein günstiges Vervielfältigungsmittel. Erst, wenn der Maler auf dem Stein selbst schaffend arbeitet, erlebt er den Reiz der Technik und die weitgehendsten Möglichkeiten." (zit. nach: Schiefler/Mosel, S. 8). In der Lithografie lassen sich das Malerische und die schnelle künstlerische Intuition auch druckgrafisch verwirklichen, und so führte sie ihn 1913 schließlich zur Farbe. In immer neuen Farbzusammenstellungen druckt eine Flensburger Druckerei die große Reihe der Farblithografien. Hier wechseln reine Farbflächen in kontrastierendem Gegenspiel mit Abstufungen und Zwischentönen, die Farbe oft durch Schwarz gebunden. Das grafische Werk Noldes entstand in einem Zeitraum von nur 20 Jahren und bildet einen geschlossenen Komplex in seinem Gesamtwerk. "Als Maler, dem alles zur Farbe wurde, schuf er eine malerische Graphik, indem er die farbige Vision ins Hell-Dunkel übersetzte und die Fülle der Bildgedanken zu festen Formen prägte, den jeweils anderen Gegebenheiten der einzelnen graphischen Technik entsprechend. Damit gab er der deutschen Graphik eine neue Geltung als selbständige künstlerische Aussage, befreit von der Aufgabe, nur der Vervielfältigung zu dienen." (Christel Mosel, in: E.N. Das graphische Werk, Ausst.Kat. Kunstverein Hannover, Hannover 1967).




526
Emil Nolde
Windmühle, 1913.
Farblithografie
Schätzung:
€ 25.000
Ergebnis:
€ 36.800

(inkl. Käuferaufgeld)

 


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