(inkl. Käuferaufgeld)
Fischer im Boot. 1927.
Das Gemälde wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Gemälde Max Pechsteins von Dr. Aya Soika, Berlin, aufgenommen
PROVENIENZ: Privatsammlung Hessen.
LITERATUR: Max Pechstein. Sein malerisches Werk. Ausst.Kat. Brücke-Museum Berlin/Kunsthalle Tübingen/Kunsthalle Kiel, 1996/97, Kat.Nr. 143 (mit ganzseitiger Farbabb.).
Schon früh wird das künstlerische Talent Max Pechsteins erkannt und gefördert. Sein Werdegang, erst als Lehrling bei einem Zwickauer Malermeister, dann an der Dresdner Kunstgewerbeschule und schließlich an der dortigen Akademie bei dem Dekorationsmaler Otto Gußmann, verhilft Pechstein zu einem soliden handwerklichen Können. 1906 wird Erich Heckel auf ihn aufmerksam und holt den Künstler schließlich in die ein Jahr zuvor gegründete Vereinigung "Die Brücke". Die 1907/08 unternommenen Reisen nach Italien und Paris bringen Pechstein in Kontakt mit der Malerei der "Fauves", die sein weiteres Schaffen wesentlich mitbestimmt. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland lässt sich der Künstler 1908 in Berlin nieder, wird zum Mitbegründer der "Neuen Sezession" und verbringt mit Heckel und Kirchner die folgenden Sommermonate in Dangast, an den Moritzburger Seen oder in Nidden an der Kurischen Nehrung.
Wie bereits bei seinem Aufenthalt in Monterosso al Mare 1913 fühlt sich Pechstein auch während seiner Aufenthalte in Leba in Pommern den einheimischen Fischern und Arbeitern verbunden. Er sieht in ihnen, den schwer und unter Gefahren ihr Brot Verdienenden, eine Metapher für den Lebenskampf im Allgemeinen. So ist es für Pechstein eine künstlerische Herausforderung, diesen Menschen in seinen Bildern eine würdige, aber auch anspruchsvolle Darstellung zu geben. Die Motive sind voll stiller Dramatik: Eine dynamische Diagonale unterstützt den Fluchtpunkt und lässt das Meer in seiner Ausdehnung unendlich erscheinen. Der untere Bildrand beschneidet das Fischerboot, um den Betrachter optisch mit "ins Boot" zu nehmen, ihn teilhaben zu lassen an der Tätigkeit der Fischer. Hier wird ein Arbeitsethos angesprochen, das in seiner stillen Monumentalität weit über das hinausgeht, was in den optimistisch-eingängigen Arbeiten des sozialistischen Realismus der Nachkriegszeit so schmerzlich vermisst wurde.
1945 wird Pechstein an die Berliner Akademie der Künste berufen. Als einer der wichtigsten Klassiker der deutschen Kunst des 20. Jahrhunderts stirbt Max Pechstein 1955 in Berlin. [KD]
Zustand: Guter Gesamteindruck. Vereinzelte kleinere Retuschen in der Darstellung und in den Rändern. Fachmännisch restaurierter Einriss (?) im oberen Bildbereich mittig.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten monogrammiert und datiert. 79,5 x 99 cm ( 31,2 x 38,9 in).
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