
197
Antonio Mancini
Portrait einer römischen Schönheit, 1910.
Öl auf Holz
Schätzung:
€ 15.000 Ergebnis:
€ 13.750 (inkl. Käuferaufgeld)
Portrait einer römischen Schönheit. 1910.
Öl auf Holz, mit goldfarbenen und glasähnlichen Schmuckstein-Applikationen in der Farbe.
Rechts unten signiert und datiert "910" (oder "918"?). 98 x 54 cm (38,5 x 21,2 in).
Antonio Mancini wird 1852 in Rom geboren und wächst in Umbrien auf. Bereits mit 13 Jahren geht er nach Neapel und wird Schüler am Instituto di Belle Arti. Dort lernt er den gleichaltrigen Bildhauer Vincenzo Gemito kennen, mit dem ihn eine langjährige Freundschaft verbindet. Gemeinsam mit anderen Künstlerfreunden richten sie 1869 in einem alten Kloster eine Ateliergemeinschaft ein. Schon früh gewinnt Mancini erste Preise für seine Gemälde, 1872 werden erstmals Werke von ihm auf dem Pariser Salon gezeigt. Der Antwerpener Komponist Albert Cahen (der bei César Franck studierte und von Auguste Renoir 1881 porträtiert wurde) begeistert sich für Mancinis Werke und wird zu seinem Mentor und Förderer. 1875 ist er für mehrere Monate zu Gast bei Cahen in Paris. Nach einer tiefen mentalen Krise und einem längeren Hospitalaufenthalt zieht Mancini 1882 von Neapel zurück in seine Geburtsstadt Rom und kann mit einem Stipendium seine künstlerische Tätigkeit wieder aufnehmen. Zu dieser Zeit beginnt er mit der „Graticola“ zu experimentieren, die von nun an charakteristisch für sein gesamtes Werk wird. Dieses Gerät ist einem traditionellen Übertragungsraster ähnlich, das zur Vergrößerung oder Übertragung von Wandbildern gebraucht wird. In einem Holzrahmen sind vertikale, horizontale und teils auch diagonale Drähte gespannt. Ein Gitter wird vor dem Modell positioniert, ein weiteres direkt vor der zu bemalenden Leinwand. Dadurch bleibt die quadratische Struktur der Drähte in der dick aufgetragenen Farbe stets sichtbar und wird zum Markenzeichen seiner Gemälde. Seit 1885 wird Mancini von dem niederländischen Marinemaler Hendrik Willem Mesdag gefördert, der über Jahrzehnte hinweg zahlreiche Ausstellungen in Amerika, Schottland, Belgien und Holland organisiert und finanziert. Mancinis Werke werden auf vielen prestigeträchtigen Ausstellungen u.a. dem Pariser Salon, der Biennale in Venedig und der Royal Accademy in London ausgezeichnet. 1910 lebt Antonio Mancini den Winter über in München und besucht von dort aus Nürnberg, Berlin und Köln. Die Ausstellung der Mancini-Sammlung des Baron Otto Messinger macht seine Werke dem Münchner Publikum bekannt. 1913 wird Mancini Ehrenmitglied der Accademia di San Luca in Rom, 1929 erfolgt die Ernennung zum „Accademico d'Italiano“. Nach kurzer Krankheit stirbt Antonio Mancini 1930 in Rom. [CB].
Öl auf Holz, mit goldfarbenen und glasähnlichen Schmuckstein-Applikationen in der Farbe.
Rechts unten signiert und datiert "910" (oder "918"?). 98 x 54 cm (38,5 x 21,2 in).
Antonio Mancini wird 1852 in Rom geboren und wächst in Umbrien auf. Bereits mit 13 Jahren geht er nach Neapel und wird Schüler am Instituto di Belle Arti. Dort lernt er den gleichaltrigen Bildhauer Vincenzo Gemito kennen, mit dem ihn eine langjährige Freundschaft verbindet. Gemeinsam mit anderen Künstlerfreunden richten sie 1869 in einem alten Kloster eine Ateliergemeinschaft ein. Schon früh gewinnt Mancini erste Preise für seine Gemälde, 1872 werden erstmals Werke von ihm auf dem Pariser Salon gezeigt. Der Antwerpener Komponist Albert Cahen (der bei César Franck studierte und von Auguste Renoir 1881 porträtiert wurde) begeistert sich für Mancinis Werke und wird zu seinem Mentor und Förderer. 1875 ist er für mehrere Monate zu Gast bei Cahen in Paris. Nach einer tiefen mentalen Krise und einem längeren Hospitalaufenthalt zieht Mancini 1882 von Neapel zurück in seine Geburtsstadt Rom und kann mit einem Stipendium seine künstlerische Tätigkeit wieder aufnehmen. Zu dieser Zeit beginnt er mit der „Graticola“ zu experimentieren, die von nun an charakteristisch für sein gesamtes Werk wird. Dieses Gerät ist einem traditionellen Übertragungsraster ähnlich, das zur Vergrößerung oder Übertragung von Wandbildern gebraucht wird. In einem Holzrahmen sind vertikale, horizontale und teils auch diagonale Drähte gespannt. Ein Gitter wird vor dem Modell positioniert, ein weiteres direkt vor der zu bemalenden Leinwand. Dadurch bleibt die quadratische Struktur der Drähte in der dick aufgetragenen Farbe stets sichtbar und wird zum Markenzeichen seiner Gemälde. Seit 1885 wird Mancini von dem niederländischen Marinemaler Hendrik Willem Mesdag gefördert, der über Jahrzehnte hinweg zahlreiche Ausstellungen in Amerika, Schottland, Belgien und Holland organisiert und finanziert. Mancinis Werke werden auf vielen prestigeträchtigen Ausstellungen u.a. dem Pariser Salon, der Biennale in Venedig und der Royal Accademy in London ausgezeichnet. 1910 lebt Antonio Mancini den Winter über in München und besucht von dort aus Nürnberg, Berlin und Köln. Die Ausstellung der Mancini-Sammlung des Baron Otto Messinger macht seine Werke dem Münchner Publikum bekannt. 1913 wird Mancini Ehrenmitglied der Accademia di San Luca in Rom, 1929 erfolgt die Ernennung zum „Accademico d'Italiano“. Nach kurzer Krankheit stirbt Antonio Mancini 1930 in Rom. [CB].
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