217
Carl Buchheister
Bild mit schwarzem Keil, 1931.
Öl
Schätzung:
€ 15.000 Ergebnis:
€ 54.900 (inkl. Käuferaufgeld)
Bild mit schwarzem Keil. 1931.
Reliefbild. Öl und Holzkeil auf Holz.
Buchheister/Kemp 1931/2. Verso signiert, datiert, betitelt und bezeichnet. Es handelt sich um das Urbild, nach dem Buchheister bis zum Jahr 1963 noch sechs weitere sogenannte "Vervielfältigungen" anfertigte, die alle Unikatcharakter haben. 61,7 x 74,7 cm (24,2 x 29,4 in).
Wir danken Herrn Willi Kemp, Düsseldorf, für die wissenschaftliche Unterstützung.
PROVENIENZ: Ehemals Sammlung Viktor Langen, Meerbusch.
Galerie Thomas, München (auf dem Rahmen mit dem Etikett).
Privatsammlung München.
AUSSTELLUNG: (Auswahl)
Kunstverein Hannover, Herbstausstellung, 1931.
Neues Museum Wiesbaden, 1932.
Roemer-Museum Hildesheim, 1932, Kat.-Nr. 32.
Carl Buchheister, Graphisches Kabinett Kunsthandel Wolfgang Werner KG, Bremen, 9.10.-15.11.1975, Kat.Nr. 20 (verso mit dem Etikett).
Collages and Reliefs 1910-45, Amely Juda Fine Art, London, 30.6.-2.10.1982, Kat.Nr. 16, Abb. S. 19 (verso mit dem Etikett).
Galerie Stolz, Köln, 1985-87 (verso mit dem Etikett).
LITERATUR: abstraction-création, art non figurativ, cahier No. 2, Paris 1933, S. 5.
Carl Buchheister besucht zunächst in Bremen und später in Berlin die Kunstgewerbeschule. Zudem macht er eine kaufmännische Lehre und daran anschließend ein Volontariat in einem Hannoverschen Bankhaus. Um seiner Militärpflicht zu genügen, meldet sich Buchheister 1912 als Einjährig-Freiwilliger in einem Feldartillerie-Regiment in Lothringen. Beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs wird er in den Kriegsdienst einberufen. Auch während dieser vier Jahre zeichnet und malt Buchheister, sobald das Kriegsgeschehen ihm Zeit lässt. In dieser Zeit entstehen weit über 100 Bleistift-Skizzen. Nach Ende des Ersten Weltkrieges lässt sich Carl Buchheister als Freier Kunstmaler in Hannover nieder, wo er auf den Künstler Kurt Schwitters trifft und sich mit ihm anfreundet. In seinen frühen, rein figurativen Arbeiten setzt er sich meist allegorisch mit den erlebten Gräueln des Krieges auseinander. Aber schon bald wird sein Stil nüchterner und zeigt Anklänge der Neuen Sachlichkeit. 1923 wendet sich Buchheister dann ganz der abstrakten Arbeitsweise zu. Dieser Schritt erscheint im modernen künstlerischen Umfeld Hannovers in der damaligen Zeit nur logisch. Gemeinsam mit den Künstlern Schwitters, Vordemberge-Gildewart und Nitschke gründet Buchheister 1927 die Künstlergruppe "die abstrakten hannover". Auch andere Institutionen in Hannover fördern die neuen Kunsttendenzen, wie die Kestner-Gesellschaft (gegründet 1916), die Hannoversche Sezession (1917-1920), die Galerie Herbert von Garvens und das Provinzialmuseum Hannover. Der Museumsleiter Alexander Dorner richtet gemeinsam mit El Lissitzky, der einige Jahre in Hannover lebte, das "Kabinett der Abstrakten" ein. Dies ist der wohl erste ausschließlich der abstrakten Kunst gewidmete öffentliche Museumsraum.
Die Reliefarbeit "Bild mit schwarzem Keil" entsteht 1931, als Buchheister bereits einige Jahre rein abstrakt arbeitet. Entsprechend seiner üblichen Arbeitsweise fertigt er sieben sogenannte "Vervielfältigungen" des gleichen Bildes, die aufgrund minimaler Abweichungen und der eigenhändigen Ausführung durch den Künstler alle als Unikate gelten. Neben den zeitgleich geschaffenen vier Versionen aus den 1930er Jahren greift Buchheister 1959 und 1963 den Entwurf erneut für drei weitere Ausführungen auf.
In seinen letzten Lebensjahren beschäftigt sich der Künstler mit der Technik der Lithografie. Buchheister verstirbt am 2. Februar 1964 in Hannover. Zahlreiche Ausstellungen und Ehrungen begleiten das künstlerische Schaffen Buchheisters, 1960 wird ihm das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse verliehen und 1963 wird er für den Villa Romana-Preis vorgeschlagen. Seine Arbeiten sind in zahlreichen öffentlichen Sammlungen vertreten, u.a. in der Nationalgalerie Berlin, in der Tate Gallery in London, im Solomon R. Guggenheim Museum in New York oder im Nationalmuseum of Modern Art in Tokio. [CB].
Reliefbild. Öl und Holzkeil auf Holz.
Buchheister/Kemp 1931/2. Verso signiert, datiert, betitelt und bezeichnet. Es handelt sich um das Urbild, nach dem Buchheister bis zum Jahr 1963 noch sechs weitere sogenannte "Vervielfältigungen" anfertigte, die alle Unikatcharakter haben. 61,7 x 74,7 cm (24,2 x 29,4 in).
Wir danken Herrn Willi Kemp, Düsseldorf, für die wissenschaftliche Unterstützung.
PROVENIENZ: Ehemals Sammlung Viktor Langen, Meerbusch.
Galerie Thomas, München (auf dem Rahmen mit dem Etikett).
Privatsammlung München.
AUSSTELLUNG: (Auswahl)
Kunstverein Hannover, Herbstausstellung, 1931.
Neues Museum Wiesbaden, 1932.
Roemer-Museum Hildesheim, 1932, Kat.-Nr. 32.
Carl Buchheister, Graphisches Kabinett Kunsthandel Wolfgang Werner KG, Bremen, 9.10.-15.11.1975, Kat.Nr. 20 (verso mit dem Etikett).
Collages and Reliefs 1910-45, Amely Juda Fine Art, London, 30.6.-2.10.1982, Kat.Nr. 16, Abb. S. 19 (verso mit dem Etikett).
Galerie Stolz, Köln, 1985-87 (verso mit dem Etikett).
LITERATUR: abstraction-création, art non figurativ, cahier No. 2, Paris 1933, S. 5.
Carl Buchheister besucht zunächst in Bremen und später in Berlin die Kunstgewerbeschule. Zudem macht er eine kaufmännische Lehre und daran anschließend ein Volontariat in einem Hannoverschen Bankhaus. Um seiner Militärpflicht zu genügen, meldet sich Buchheister 1912 als Einjährig-Freiwilliger in einem Feldartillerie-Regiment in Lothringen. Beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs wird er in den Kriegsdienst einberufen. Auch während dieser vier Jahre zeichnet und malt Buchheister, sobald das Kriegsgeschehen ihm Zeit lässt. In dieser Zeit entstehen weit über 100 Bleistift-Skizzen. Nach Ende des Ersten Weltkrieges lässt sich Carl Buchheister als Freier Kunstmaler in Hannover nieder, wo er auf den Künstler Kurt Schwitters trifft und sich mit ihm anfreundet. In seinen frühen, rein figurativen Arbeiten setzt er sich meist allegorisch mit den erlebten Gräueln des Krieges auseinander. Aber schon bald wird sein Stil nüchterner und zeigt Anklänge der Neuen Sachlichkeit. 1923 wendet sich Buchheister dann ganz der abstrakten Arbeitsweise zu. Dieser Schritt erscheint im modernen künstlerischen Umfeld Hannovers in der damaligen Zeit nur logisch. Gemeinsam mit den Künstlern Schwitters, Vordemberge-Gildewart und Nitschke gründet Buchheister 1927 die Künstlergruppe "die abstrakten hannover". Auch andere Institutionen in Hannover fördern die neuen Kunsttendenzen, wie die Kestner-Gesellschaft (gegründet 1916), die Hannoversche Sezession (1917-1920), die Galerie Herbert von Garvens und das Provinzialmuseum Hannover. Der Museumsleiter Alexander Dorner richtet gemeinsam mit El Lissitzky, der einige Jahre in Hannover lebte, das "Kabinett der Abstrakten" ein. Dies ist der wohl erste ausschließlich der abstrakten Kunst gewidmete öffentliche Museumsraum.
Die Reliefarbeit "Bild mit schwarzem Keil" entsteht 1931, als Buchheister bereits einige Jahre rein abstrakt arbeitet. Entsprechend seiner üblichen Arbeitsweise fertigt er sieben sogenannte "Vervielfältigungen" des gleichen Bildes, die aufgrund minimaler Abweichungen und der eigenhändigen Ausführung durch den Künstler alle als Unikate gelten. Neben den zeitgleich geschaffenen vier Versionen aus den 1930er Jahren greift Buchheister 1959 und 1963 den Entwurf erneut für drei weitere Ausführungen auf.
In seinen letzten Lebensjahren beschäftigt sich der Künstler mit der Technik der Lithografie. Buchheister verstirbt am 2. Februar 1964 in Hannover. Zahlreiche Ausstellungen und Ehrungen begleiten das künstlerische Schaffen Buchheisters, 1960 wird ihm das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse verliehen und 1963 wird er für den Villa Romana-Preis vorgeschlagen. Seine Arbeiten sind in zahlreichen öffentlichen Sammlungen vertreten, u.a. in der Nationalgalerie Berlin, in der Tate Gallery in London, im Solomon R. Guggenheim Museum in New York oder im Nationalmuseum of Modern Art in Tokio. [CB].
217
Carl Buchheister
Bild mit schwarzem Keil, 1931.
Öl
Schätzung:
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€ 54.900 (inkl. Käuferaufgeld)
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