Auktion: 410 / Kunst nach 45 / Zeitgenössische Kunst am 07.12.2013 in München Lot 1127

 

1127
Daniel Richter
Irren, menschlich?, 1999.
Öl
Schätzung:
€ 50.000
Ergebnis:
€ 128.100

(inkl. Käuferaufgeld)
Irren, menschlich?. 1999.
Öl und Lack auf Leinwand.
Verso signiert, datiert und bezeichnet "Klumpenhünung/ oder wenn ich´s nur wüsste". Auf dem Keilrahmen handschriftlich mit der Werknr. "DR 67" bezeichnet. 214,5 x 171 cm (84,4 x 67,3 in).
Verso Ölskizze: Netz mit einer Spinne am Faden.

PROVENIENZ: Courtesy Contemporary Fine Arts, Berlin (auf dem Keilrahmen mit Stempeln sowie mit einem Klebeetikett).
Privatsammlung Hessen.

AUSSTELLUNG: Daniel Richter. Fool on the Hill, Galerie Johnen Schöttle, Köln 1999.
Daniel Richter. Je ne suis pas un robot, Galerie Ghislaine Hussenot, Paris 2000.
Daniel Richter. Billard um halbzehn, Kunsthalle Kiel vom 20.05 bis 08.07.2001.
Full House. Gesichter einer Sammlung, Kunsthalle Mannheim 2006 (im Kat. ohne Abb.).

Daniel Richter wird 1962 in Eutin geboren. In den 1980er Jahren entwirft er Plakate und Plattencover für Rock- und Punkbands und ist in der Hamburger Subkultur aktiv. 1991 bis 1995 studiert er an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg bei Werner Büttner. Die Unkonventionalität und der kulturelle Ungehorsam, welche der Künstlerkreis um Büttner, Albert Oehlen und Martin Kippenberger in den 1980er zu ihrer Maxime gemacht haben, bringen Richter letztendlich zur Malerei. Zeitweilig arbeitet er als Assistent für Albert Oehlen (Malerei, Objektkunst, Installation und Musik), bis heute steht er in engem Kontakt zu den Künstlerkollegen. Bis zum Jahr 2000 sind seine Werke durch eine intensive Auseinandersetzung mit der Abstraktion bestimmt, die aber immer wieder von Figurationen durchdrungen sind.

Dieses gegenseitige Aufeinandereinwirken der beiden Pole Abstraktion und Figuration offenbart immer wieder neue Assoziationsmöglichkeiten und fasziniert den Betrachter ständig aufs Neue. Die vorliegende Komposition besticht durch ihre Konzentration auf grafische Figurationen, unterstrichen durch eine Reduktion der Farbpalette auf schwarz-weiß Töne, die lediglich durch kleine Farbakzente durchbrochen werden. Unser Gemälde ist eines der seltenen Schwarz-Weiß-Bilder des Künstlers und somit eines der besonderen Werke im Œuvre Daniel Richters.

2004 übernimmt Richter an der Universität der Künste Berlin die Professur für Malerei. 2006 wechselt der Künstler an die Wiener Akademie der bildenden Künste und nimmt die Professur für Erweiterten malerischen Raum an. Daniel Richter lebt und arbeitet in Berlin und Hamburg. Er gehört zu den Protagonisten der zeitgenössischen Malerei in Deutschland. [DB].
Daniel Richter ist u.a. vertreten in:
• Saatchi Gallery, London
• David Zwirner, New York
• Galerie Andreas Höhne, München
• Contemporary Fine Arts, Berlin
• me Collectors Room, Berlin
• Sammlung Boros, Berlin
• Sammlung Kopp, München
• Sammlung Rheingold, Mönchengladbachach.




1127
Daniel Richter
Irren, menschlich?, 1999.
Öl
Schätzung:
€ 50.000
Ergebnis:
€ 128.100

(inkl. Käuferaufgeld)