895
Andy Warhol
Mao, 1972.
Farbserigrafie
Schätzung:
€ 20.000 Ergebnis:
€ 32.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Mao. 1972.
Farbserigrafie.
Feldmann/Schellmann/Defendi II.93. Verso signiert sowie mit der gestempelten Nummerierung und dem gestempelten Copyright-Vermerk. Aus einer Auflage von 250 Exemplaren. Auf leichtem, glattem Karton. 91,1 x 91,4 cm (35,8 x 35,9 in), blattgroß.
Blatt 4 der Serie. Farbabweichungen in Folge von Lichteinwirkung. Gedruckt bei Styria Studio, Inc., New York. Herausgegeben von Castelli Graphics and Multiples, Inc. New York. [KP].
Der als Andrew Warhola geborene Künstler beginnt 1945 am Carnegie Institute of Technology in Pittsburgh Design zu studieren. 1949 zieht er nach New York und arbeitet als erfolgreicher Werbegrafiker. Mitte der 1950er Jahre beschäftigt sich der Künstler mit Schuhzeichnungen, deren Details typische Wesenszüge berühmter Persönlichkeiten symbolisieren sollen. 1959 entwickelt Warhol zusammen mit Nathan Gluck Geschenkpapiere, die mit Hilfe handgefertigter Stempel hergestellt werden. Mit Beginn der 1960er Jahre malt Warhol erste Figuren, die auf Comicstrip-Vorlagen wie Batman, Dick Tracy und Superman beruhen. Darauf folgen die ersten Elvis- und Marilyn-Porträts sowie die "Desaster"-, die "Do it Yourself"-Bilder und Campbell's Suppendosen als Ikonen der amerikanischen Konsumwelt. Die Siebdruck-Serien werden 1962 in der New Yorker Stable Gallery gezeigt und sorgen innerhalb von kürzester Zeit für einen kometenhaften Aufstieg des Künstlers. In der "Factory", seinem Atelier, das Wohn- und Arbeitsstätte zugleich für ihn und seine Mitarbeiter ist, macht sich Warhol die Künstlichkeit der Konsumkultur zum künstlerischen Thema. Hier entstehen die Serien aus dem gesamten Bereich des Alltäglichen und Trivialen wie die Coca-Cola-Flaschen oder die Dollarnoten. Als Erweiterung des Mediums Bild konzentriert sich Warhol Ende der 1960er Jahre auf Filme, Theater und multimediale Happenings mit der Band "The Velvet Underground". Zudem gründet er die Zeitschrift "Interview".
Warhols Serigrafie "Mao" markiert den Übergang von seiner ersten Phase der Druckgrafik in den 1960er Jahren zu einer zweiten Phase ab 1972. Zwar wiederholt er das Gestaltungsprinzip der zehn Farbvariationen des gleichen Themas wie bei den Marilyn-Porträts, jedoch entstehen nun die Grafiken gleichzeitig mit den Gemälden. Sie sind diesen gleichberechtigt und werden nicht mehr ausschließlich im Anschluss an das gemalte Bild konzipiert. "Mao ist Warhols erstes nicht-amerikanisches Motiv, auf das er jedoch bezeichnenderweise im Jahr von Richard Nixons Chinareise verfiel, in dem Mao zu einer faszinierenden Persönlichkeit für die amerikanische Öffentlichkeit und damit zu einem interessanten Objekt für Warhol wurde. Die Maos zeigen […], daß sich Erscheinungen, die als ernste Bedrohung der kapitalistischen Grundlagen des 'American way of life' galten, als Kunst oder Mode in die Kultur integrieren lassen, wodurch sie ihren revolutionären Status einbüßen. Die Maos lassen sich auch als Nachahmung der scheinbar unzähligen Mao-Bilder und -Plakate in China interpretieren. […] Durch die wirkungsvolle Zusammenstellung intensiver, reiner Farben verwandelt Warhol Maos ernstes, strenges Konterfei in eine Serie komischer und attraktiver Karikaturen." (Roberta Bernstein, in: Frayda Feldman und Jörg Schellmann, Andy Warhol. Prints. Werkverzeichnis Druckgraphik, München/New York 1989, S. 11). Durch die Bearbeitung des Gesichtes mit dicken Pinselstrichen parodiert Warhol das bekannte Porträt des chinesischen Kommunistenführers und macht ihn zu einer weiteren amerikanischen Konsumwelt-Ikone in seinem künstlerischen Werk zwischen Marilyn, Campbell's Suppendosen und Mick Jagger.
Warhol gilt als Hauptvertreter der Pop-Art, der mit seinen Arbeiten die herrschenden Auffassungen von Kunst und Ästhetik radikal verändert, indem er den Gedanken des Pop auf eine vielfältige Art in seine Kunstproduktion zu übertragen weiß. Durch die Rücknahme des Originalitäts- und Kreativitätsanspruchs nimmt er bereits konzeptuelle Tendenzen der späteren Kunstentwicklung vorweg: Serie statt Individualität lautet sein künstlerisches Credo. In seinen letzten Lebensjahren fördert Warhol andere Künstler wie Keith Haring oder Robert Mapplethorpe. Nach seinem Tod eröffnet seine Heimatstadt Pittsburgh in Pennsylvania ihm zu Ehren das "Andy Warhol Museum".
Farbserigrafie.
Feldmann/Schellmann/Defendi II.93. Verso signiert sowie mit der gestempelten Nummerierung und dem gestempelten Copyright-Vermerk. Aus einer Auflage von 250 Exemplaren. Auf leichtem, glattem Karton. 91,1 x 91,4 cm (35,8 x 35,9 in), blattgroß.
Blatt 4 der Serie. Farbabweichungen in Folge von Lichteinwirkung. Gedruckt bei Styria Studio, Inc., New York. Herausgegeben von Castelli Graphics and Multiples, Inc. New York. [KP].
Der als Andrew Warhola geborene Künstler beginnt 1945 am Carnegie Institute of Technology in Pittsburgh Design zu studieren. 1949 zieht er nach New York und arbeitet als erfolgreicher Werbegrafiker. Mitte der 1950er Jahre beschäftigt sich der Künstler mit Schuhzeichnungen, deren Details typische Wesenszüge berühmter Persönlichkeiten symbolisieren sollen. 1959 entwickelt Warhol zusammen mit Nathan Gluck Geschenkpapiere, die mit Hilfe handgefertigter Stempel hergestellt werden. Mit Beginn der 1960er Jahre malt Warhol erste Figuren, die auf Comicstrip-Vorlagen wie Batman, Dick Tracy und Superman beruhen. Darauf folgen die ersten Elvis- und Marilyn-Porträts sowie die "Desaster"-, die "Do it Yourself"-Bilder und Campbell's Suppendosen als Ikonen der amerikanischen Konsumwelt. Die Siebdruck-Serien werden 1962 in der New Yorker Stable Gallery gezeigt und sorgen innerhalb von kürzester Zeit für einen kometenhaften Aufstieg des Künstlers. In der "Factory", seinem Atelier, das Wohn- und Arbeitsstätte zugleich für ihn und seine Mitarbeiter ist, macht sich Warhol die Künstlichkeit der Konsumkultur zum künstlerischen Thema. Hier entstehen die Serien aus dem gesamten Bereich des Alltäglichen und Trivialen wie die Coca-Cola-Flaschen oder die Dollarnoten. Als Erweiterung des Mediums Bild konzentriert sich Warhol Ende der 1960er Jahre auf Filme, Theater und multimediale Happenings mit der Band "The Velvet Underground". Zudem gründet er die Zeitschrift "Interview".
Warhols Serigrafie "Mao" markiert den Übergang von seiner ersten Phase der Druckgrafik in den 1960er Jahren zu einer zweiten Phase ab 1972. Zwar wiederholt er das Gestaltungsprinzip der zehn Farbvariationen des gleichen Themas wie bei den Marilyn-Porträts, jedoch entstehen nun die Grafiken gleichzeitig mit den Gemälden. Sie sind diesen gleichberechtigt und werden nicht mehr ausschließlich im Anschluss an das gemalte Bild konzipiert. "Mao ist Warhols erstes nicht-amerikanisches Motiv, auf das er jedoch bezeichnenderweise im Jahr von Richard Nixons Chinareise verfiel, in dem Mao zu einer faszinierenden Persönlichkeit für die amerikanische Öffentlichkeit und damit zu einem interessanten Objekt für Warhol wurde. Die Maos zeigen […], daß sich Erscheinungen, die als ernste Bedrohung der kapitalistischen Grundlagen des 'American way of life' galten, als Kunst oder Mode in die Kultur integrieren lassen, wodurch sie ihren revolutionären Status einbüßen. Die Maos lassen sich auch als Nachahmung der scheinbar unzähligen Mao-Bilder und -Plakate in China interpretieren. […] Durch die wirkungsvolle Zusammenstellung intensiver, reiner Farben verwandelt Warhol Maos ernstes, strenges Konterfei in eine Serie komischer und attraktiver Karikaturen." (Roberta Bernstein, in: Frayda Feldman und Jörg Schellmann, Andy Warhol. Prints. Werkverzeichnis Druckgraphik, München/New York 1989, S. 11). Durch die Bearbeitung des Gesichtes mit dicken Pinselstrichen parodiert Warhol das bekannte Porträt des chinesischen Kommunistenführers und macht ihn zu einer weiteren amerikanischen Konsumwelt-Ikone in seinem künstlerischen Werk zwischen Marilyn, Campbell's Suppendosen und Mick Jagger.
Warhol gilt als Hauptvertreter der Pop-Art, der mit seinen Arbeiten die herrschenden Auffassungen von Kunst und Ästhetik radikal verändert, indem er den Gedanken des Pop auf eine vielfältige Art in seine Kunstproduktion zu übertragen weiß. Durch die Rücknahme des Originalitäts- und Kreativitätsanspruchs nimmt er bereits konzeptuelle Tendenzen der späteren Kunstentwicklung vorweg: Serie statt Individualität lautet sein künstlerisches Credo. In seinen letzten Lebensjahren fördert Warhol andere Künstler wie Keith Haring oder Robert Mapplethorpe. Nach seinem Tod eröffnet seine Heimatstadt Pittsburgh in Pennsylvania ihm zu Ehren das "Andy Warhol Museum".
895
Andy Warhol
Mao, 1972.
Farbserigrafie
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