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237
Max Beckmann
Château d'If, 1936.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 800.000 Ergebnis:
€ 1.645.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Château d'If. 1936.
Öl auf Leinwand.
Göpel 437. Links unten signiert, datiert und bezeichnet "B". 65 x 75,5 cm (25,5 x 29,7 in).
Das Werk ist auf der handschriftlichen Bilderliste des Künstler von 1936 verzeichnet unter "Château d'If R 359 (Südliche Insel)".
PROVENIENZ: Atelier des Künstlers.
Ilse Leembruggen, Den Haag (um 1938).
Buchholz Gallery, New York (verso auf der Abdeckung mit dem Etikett).
Stephan Lackner, New York, später Santa Barbara (ab 1939-1967, auf dem Keilrahmen mit dem Sammlerstempel).
Galerie Roman Norbert Ketterer, Campione d'Italia, 1967.
Dr. Emanuel Wolff, Huntingdon Valley, USA (ab 1967, auf der Abdeckung mit dem Sammleretikett).
Privatsammlung (vom Vorgenannten durch Erbschaft erhalten).
AUSSTELLUNG: Max Beckmann, Buchholz Gallery, New York 1939, Kat.-Nr. 6 (verso auf der Abdeckung mit Etikett).
Max Beckmann. Oils, watercolors, lithographs, The Downey Museum of Art, Downey 8.1.-19.2.1960, Kat.-Nr. 7.
Max Beckmann. Gemälde und Aquarelle der Sammlung Stephan Lackner, Kunsthalle Bremen 4.9.-30.10.1966, Kat.-Nr. 3 (mit Farbabb., auf der Abdeckung mit dem Etikett).
Max Beckmann, Musée National d'Art Moderne, Paris 25.9.-28.10.1968; Palais des Beaux-Arts, Brüssel 16.1.-2.3.1969, Kat.-Nr. 60.
Max Beckmann, Haus der Kunst, München 9.11.1968-6.1.1969, Kat.-Nr. 58 (mit Abb., auf der Abdeckung mit Etikett).
Works by Max Beckmann, Nassau County Museum of Fine Arts, 21.10.1984-13.1.1985, Kat.-Nr. 36 (verso auf der Abdeckung mit Etikett).
LITERATUR: D.B., Work of the 1930's by Max Beckmann, a distinguished German exile, in: The Art News 37, 1939, Nr. 24, S. 16.
Benno Reifenberg und Wilhelm Hausenstein, Max Beckmann, München 1949, Abb. 62.
Günter Busch, Max Beckmann, in: Mededelingen Gemeentemuseum Den Haag 12, 1957, Nr. 1, S. 14.
Galerie Roman Norbert Ketterer, Moderne Kunst IV, Lagerkatalog 1967, S. 12, Nr. 6 (mit Farbabb.).
Öl auf Leinwand.
Göpel 437. Links unten signiert, datiert und bezeichnet "B". 65 x 75,5 cm (25,5 x 29,7 in).
Das Werk ist auf der handschriftlichen Bilderliste des Künstler von 1936 verzeichnet unter "Château d'If R 359 (Südliche Insel)".
PROVENIENZ: Atelier des Künstlers.
Ilse Leembruggen, Den Haag (um 1938).
Buchholz Gallery, New York (verso auf der Abdeckung mit dem Etikett).
Stephan Lackner, New York, später Santa Barbara (ab 1939-1967, auf dem Keilrahmen mit dem Sammlerstempel).
Galerie Roman Norbert Ketterer, Campione d'Italia, 1967.
Dr. Emanuel Wolff, Huntingdon Valley, USA (ab 1967, auf der Abdeckung mit dem Sammleretikett).
Privatsammlung (vom Vorgenannten durch Erbschaft erhalten).
AUSSTELLUNG: Max Beckmann, Buchholz Gallery, New York 1939, Kat.-Nr. 6 (verso auf der Abdeckung mit Etikett).
Max Beckmann. Oils, watercolors, lithographs, The Downey Museum of Art, Downey 8.1.-19.2.1960, Kat.-Nr. 7.
Max Beckmann. Gemälde und Aquarelle der Sammlung Stephan Lackner, Kunsthalle Bremen 4.9.-30.10.1966, Kat.-Nr. 3 (mit Farbabb., auf der Abdeckung mit dem Etikett).
Max Beckmann, Musée National d'Art Moderne, Paris 25.9.-28.10.1968; Palais des Beaux-Arts, Brüssel 16.1.-2.3.1969, Kat.-Nr. 60.
Max Beckmann, Haus der Kunst, München 9.11.1968-6.1.1969, Kat.-Nr. 58 (mit Abb., auf der Abdeckung mit Etikett).
Works by Max Beckmann, Nassau County Museum of Fine Arts, 21.10.1984-13.1.1985, Kat.-Nr. 36 (verso auf der Abdeckung mit Etikett).
LITERATUR: D.B., Work of the 1930's by Max Beckmann, a distinguished German exile, in: The Art News 37, 1939, Nr. 24, S. 16.
Benno Reifenberg und Wilhelm Hausenstein, Max Beckmann, München 1949, Abb. 62.
Günter Busch, Max Beckmann, in: Mededelingen Gemeentemuseum Den Haag 12, 1957, Nr. 1, S. 14.
Galerie Roman Norbert Ketterer, Moderne Kunst IV, Lagerkatalog 1967, S. 12, Nr. 6 (mit Farbabb.).
Gegen den Widerstand der Familie setzt Max Beckmann am Ende seiner Schulzeit durch, dass er Maler werden darf. Seine Ausbildung erhält er von 1900 bis 1903 an der Großherzoglichen Kunstschule in Weimar, hauptsächlich bei dem norwegischen Landschaftsmaler Carl Frithjof Smith. Nach dem Studienabschluss und einigen Aufenthalten in Paris, Genf und Florenz lässt sich Beckmann 1907 in Berlin nieder und wird Mitglied der dortigen Sezession. Bei Kriegsausbruch meldet er sich freiwillig als Sanitätshelfer und wird daraufhin nach Ostpreußen und Flandern geschickt. Als Beckmann 1915 vom Militär entlassen wird, zieht er nach Frankfurt am Main, wo er bis 1933 an der Städel-Kunstschule unterrichtet. Mit zunehmender Macht der Nationalsozialisten erfährt der Künstler in dieser Zeit eine immer stärkere Diffamierung.
Ende der zwanziger Jahre bis 1939 verbringt Max Beckmann regelmäßig einige Monate in Frankreich. 1930 ist das Jahr der umfangreichen Retrospektivausstellungen in der Kunsthalle Basel und im Züricher Kunsthaus. Bedeutende Galeristen wie Neumann und Flechtheim kümmern sich um den Verkauf seiner Bilder. Beckmanns Zukunft scheint gesichert, und doch beginnen sich erste Zeichen einer Wende zu zeigen. In der Folgezeit verliert er sein Lehramt, und seine Bilder in öffentlichen Sammlungen werden immer seltener gezeigt. Nichts davon ist auf den ersten Blick in der beschaulichen Ansicht des Château d'If, einer Festung in Südfrankreich, zu erkennen. Erst mit dem Wissen, dass es sich hierbei um einen der Schauplätze des Romans "Der Graf von Monte Cristo“ von Alexandre Dumas handelt, erschließt sich der Subtext dieses Werkes, das von widerfahrenem Unrecht und ersehnter Rache erzählt. Beckmann, der das Gemälde in Berlin und aus der Erinnerung malt, gewährt in dieser tiefgründigen Arbeit einen sehr persönlichen Einblick in sein innerstes Seelenleben, das in dieser Zeit geprägt ist von Verunsicherung und Zukunftsangst.
Unter dem politischen Druck emigriert Beckmann 1937 nach Holland. Auch hier schränken ihn allerdings die politischen Umstände ein, und so ist das Angebot einer Gastprofessur in St. Louis 1947 willkommener Anlass, um in die USA zu übersiedeln. Im Anschluss an diesen Auftrag an der School of Fine Arts der Washington University lehrt Beckmann ab 1949 kurzzeitig an der Universität von Colorado in Boulder, dann an der Brooklyn Museum Art School in New York und im Sommer 1950 am Mills College in Oakland, Kalifornien. Am 27. Dezember desselben Jahres stirbt Max Beckmann in New York.
Der Frühstil Beckmanns steht unter dem Einfluss des deutschen Impressionismus, hierbei v. a. Lovis Corinths, dann führt ihn das Kriegserlebnis zu einem expressionistischen, der Neuen Sachlichkeit nahen Ausdruck. Der Individualismus seines Stils äußert sich ab den 1920er Jahren in einer intensiven Auseinandersetzung mit der Dingwirklichkeit, welche sich formal in einem expressiven, die Form umreißenden grafischen Gerüst niederschlägt. Hauptthema ist der einsame, bedrohte Mensch in einer apokalyptischen Welt. Im Spätwerk steigern sich die Arbeiten zu großen, symbolbeladenen, mythologischen Triptychen. Neben dem Carnegie-Preis (1929), dem 1. Preis auf der internationalen Ausstellung "Golden Gate" (1939) und dem Conte-Volpi-Preis der XXV. Biennale in Venedig (1950) wird Max Beckmann 1950 das Ehrendoktorat der Washington University, St. Louis, zugesprochen. [EL]
Ende der zwanziger Jahre bis 1939 verbringt Max Beckmann regelmäßig einige Monate in Frankreich. 1930 ist das Jahr der umfangreichen Retrospektivausstellungen in der Kunsthalle Basel und im Züricher Kunsthaus. Bedeutende Galeristen wie Neumann und Flechtheim kümmern sich um den Verkauf seiner Bilder. Beckmanns Zukunft scheint gesichert, und doch beginnen sich erste Zeichen einer Wende zu zeigen. In der Folgezeit verliert er sein Lehramt, und seine Bilder in öffentlichen Sammlungen werden immer seltener gezeigt. Nichts davon ist auf den ersten Blick in der beschaulichen Ansicht des Château d'If, einer Festung in Südfrankreich, zu erkennen. Erst mit dem Wissen, dass es sich hierbei um einen der Schauplätze des Romans "Der Graf von Monte Cristo“ von Alexandre Dumas handelt, erschließt sich der Subtext dieses Werkes, das von widerfahrenem Unrecht und ersehnter Rache erzählt. Beckmann, der das Gemälde in Berlin und aus der Erinnerung malt, gewährt in dieser tiefgründigen Arbeit einen sehr persönlichen Einblick in sein innerstes Seelenleben, das in dieser Zeit geprägt ist von Verunsicherung und Zukunftsangst.
Unter dem politischen Druck emigriert Beckmann 1937 nach Holland. Auch hier schränken ihn allerdings die politischen Umstände ein, und so ist das Angebot einer Gastprofessur in St. Louis 1947 willkommener Anlass, um in die USA zu übersiedeln. Im Anschluss an diesen Auftrag an der School of Fine Arts der Washington University lehrt Beckmann ab 1949 kurzzeitig an der Universität von Colorado in Boulder, dann an der Brooklyn Museum Art School in New York und im Sommer 1950 am Mills College in Oakland, Kalifornien. Am 27. Dezember desselben Jahres stirbt Max Beckmann in New York.
Der Frühstil Beckmanns steht unter dem Einfluss des deutschen Impressionismus, hierbei v. a. Lovis Corinths, dann führt ihn das Kriegserlebnis zu einem expressionistischen, der Neuen Sachlichkeit nahen Ausdruck. Der Individualismus seines Stils äußert sich ab den 1920er Jahren in einer intensiven Auseinandersetzung mit der Dingwirklichkeit, welche sich formal in einem expressiven, die Form umreißenden grafischen Gerüst niederschlägt. Hauptthema ist der einsame, bedrohte Mensch in einer apokalyptischen Welt. Im Spätwerk steigern sich die Arbeiten zu großen, symbolbeladenen, mythologischen Triptychen. Neben dem Carnegie-Preis (1929), dem 1. Preis auf der internationalen Ausstellung "Golden Gate" (1939) und dem Conte-Volpi-Preis der XXV. Biennale in Venedig (1950) wird Max Beckmann 1950 das Ehrendoktorat der Washington University, St. Louis, zugesprochen. [EL]
237
Max Beckmann
Château d'If, 1936.
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