Auktion: 450 / Contemporary Art am 10.06.2017 in München Lot 702

 

702
Gary Webb
Dom III, 2005.
Objekt
Schätzung:
€ 2.000
Ergebnis:
€ 2.250

(inkl. Käuferaufgeld)
Dom III. 2005.
Objekt. Aluminium, farbig gefasst.
187 x 212 x 100 cm (73,6 x 83,4 x 39,3 in).

PROVENIENZ: The Approach Gallery, London.
Privatsammlung.

Der britische Objektkünstler Gary Webb führt uns mit seinen poppig bunten, oftmals übergroßen skulpturalen Formgebilden in eine an die ästhetische Revolution der 1960er Jahre erinnernde Parallelwelt. Bereits mit 17 Jahren nimmt Gary Webb sein Kunststudium auf und widmet sich zunächst dem Grafikdesign, der Innenarchitektur und verschiedenen anderen Gestaltungsrichtungen, bis er schließlich Mitte der 1990er Jahre zur Bildhauerei kommt. Webbs Arbeiten changieren zwischen Hightech und Handarbeit. Seine Skulpturen können, müssen aber nicht auf Vorzeichnungen basieren, die Wahl der jeweiligen Materialkombinationen entscheidet sich immer nach der zu erzielenden Form. Dabei arbeitet Webb bevorzugt mit bonbonfarbenem Glas oder Plastik, schimmernden Textilien und Spiegeln oder - wie bei unserem Werk - mit Aluminium und bunt lackierten Oberflächen. Die organische Struktur von "Dom III“ scheint sich vor unseren Augen im Raum, aus sich selbst heraus und um sich selbst kreisend zu entwickeln. Diese Wandelbarkeit, Instabilität und visuelle Spannung der Arbeiten Webbs erinnert dabei an eine Mixtur der plastischen Werke der Pop-Art, der Minimal Art sowie der kinetischen Kunst. Nicht zuletzt erinnern die Werke in ihrer materiellen Ästhetik auch an die Mode- und Designwelt der entsprechenden Dekaden. Webbs Skulpturen erscheinen damit als konsequente zeitgenössische Weiterentwicklung der künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten der Moderne. Auch Elemente der Popmusik können dabei inspirierend wirken. So gibt die Skulptur "Box Muppet“ (2003), ein Gitterkubus mit Plexiglaselementen im Retroschick, mit pulsierendem Disco-Licht der 70er Jahre den Hit der Bee Gees "Saturday Night Fever“ wieder. Die Grenzen zwischen den Kunstgattungen sind im Schaffen Webbs fließend verstanden und werden mittels Farbe, Form, Bewegung, Klang und Material immer neu ausgelotet. Seit 1998 sind die Arbeiten Gary Webbs in internationalen Einzelausstellungen zu sehen, so jüngst in der Zabludowicz Collection in London und bei Le Cœur in Paris (2016), der Galerie Thaddaeus Ropac in Paris (2012) sowie der Galerie Nikolaus Ruzicska in Salzburg (2011). Zudem arbeitet Webb mit namhaften Künstlern wie Liam Gillick für Ausstellungen zusammen und tritt auch selbst als Kurator auf den Plan der zeitgenössischen Kunstszene. Gary Webb lebt arbeitet in London. [FS]



702
Gary Webb
Dom III, 2005.
Objekt
Schätzung:
€ 2.000
Ergebnis:
€ 2.250

(inkl. Käuferaufgeld)