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174
Tony Cragg
Willow II, 2015.
Holz. Unikat
Schätzung:
€ 140.000 Ergebnis:
€ 250.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Willow II. 2015.
Holz. Unikat.
Ca. 140 x 138 x 150 cm (55,1 x 54,3 x 59 in). Sockel: 70 x 80 x 80 cm (27,6 x 31,5 x 31,5 in).
• Unikat.
• Allansichtig spektakulär.
• Die größte jemals auf dem deutschen Auktionsmarkt angebotene Holzskulptur des Künstlers (Quelle: artprice).
• Eine kleinere Version ist 2016 Teil der ersten Retrospektive Tony Craggs im Von der Heydt Museum, Wuppertal.
Mit einem Zertifikat des Künstlers vom 11. September 2016 (in Kopie).
PROVENIENZ: Buchmann Galerie, Berlin.
Privatsammlung Berlin (2015 vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Tony Cragg/Andy Warhol. Portraits sowie Tony Cragg/Andjé. Connect & Sensibility, Rudolf Budja Galerie, Salzburg, Frühjahr - Sommer 2016.
Tony Cragg. Skulptur, Buchmann Galerie, Berlin 21.3.-5.4.2015 (online mit Abb.).
"Bildhauerei bedeutet, dass ein Künstler ein Material als Erweiterung seiner selbst benutzt und einen Dialog mit dem Material beginnt, um etwas neues zu entdecken und zu schaffen: Poesie."
Tony Cragg, in: John Wood, Ein Interview mit Tony Cragg, in: Ausst.-Kat. Tony Cragg. In and Out of Material, Akademie der Künste, Berlin; Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg, 2006/2007, S. 142.
Holz. Unikat.
Ca. 140 x 138 x 150 cm (55,1 x 54,3 x 59 in). Sockel: 70 x 80 x 80 cm (27,6 x 31,5 x 31,5 in).
• Unikat.
• Allansichtig spektakulär.
• Die größte jemals auf dem deutschen Auktionsmarkt angebotene Holzskulptur des Künstlers (Quelle: artprice).
• Eine kleinere Version ist 2016 Teil der ersten Retrospektive Tony Craggs im Von der Heydt Museum, Wuppertal.
Mit einem Zertifikat des Künstlers vom 11. September 2016 (in Kopie).
PROVENIENZ: Buchmann Galerie, Berlin.
Privatsammlung Berlin (2015 vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Tony Cragg/Andy Warhol. Portraits sowie Tony Cragg/Andjé. Connect & Sensibility, Rudolf Budja Galerie, Salzburg, Frühjahr - Sommer 2016.
Tony Cragg. Skulptur, Buchmann Galerie, Berlin 21.3.-5.4.2015 (online mit Abb.).
"Bildhauerei bedeutet, dass ein Künstler ein Material als Erweiterung seiner selbst benutzt und einen Dialog mit dem Material beginnt, um etwas neues zu entdecken und zu schaffen: Poesie."
Tony Cragg, in: John Wood, Ein Interview mit Tony Cragg, in: Ausst.-Kat. Tony Cragg. In and Out of Material, Akademie der Künste, Berlin; Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg, 2006/2007, S. 142.
Tony Cragg gilt als einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart (Monopol Magazin) und schon in den 1980er Jahren ist er einer der wichtigsten Vertreter der "New British Sculpture", einer Gruppe junger britischer Künstler, die mit ihrem Schaffen die damals vorherrschende Minimal Art und Konzeptkunst zurückdrängen wollen, um in Material, Technik oder Bildsprache zu einem traditionelleren Ansatz zurückzukehren. Obwohl Cragg bereits bei seinen frühen Werken auch mit Holz experimentiert, widmet er sich zu Beginn seiner künstlerischen Karriere erst einmal einer Vielzahl von ungewöhnlicheren Materialien wie Kunststoff, Gegenständen aus der Konsumwelt, Edelstahl, Gips oder auch Fiberglas und Kevlar. Ab den 1980er Jahren nutzt er dann aber eher Holz und Bronze, die klassischsten Materialien überhaupt, die er zu unkonventionellen Kunstwerken wie den "Rational Beings" verarbeitet. Ab den 1990er Jahren lässt der Künstler die Ausmaße seiner Arbeiten gewaltig anschwellen, sie werden raumgreifend, monumental. Das Material steht dabei immer im Vordergrund. Cragg selbst bezeichnet sich als Materialist: "Material ist alles. Meine Intelligenz, meine Emotionen sind Phänomene des Materials." (zit. nach: www.db-artmag.de, 2012). Materialist ist Cragg in naturwissenschaftlichem Sinne. "Mich interessiert die Kraft und das Potential, die darin liegen, mehr über Materialien - mich selbst eingeschlossen - zu lernen, und zwar mit Hilfe von Chemie, Physik, Philosophie oder eben Bildhauerei", sagt der Künstler, der vor seinem Kunststudium zwei Jahre lang als Chemie-Labortechniker arbeitete (zit. nach: Ausst.-Kat. Anthony Cragg, Parts of the World, Köln, 2016, S. 298). Das geschliffene Holz der vorliegenden Arbeit "Willow II" beweist diese Faszination, macht sie mit der Maserung des Holzes, den Linien der einzelnen verleimten Schichten und dem Glanz des geschliffenen Rohstoffs für den Betrachter in all ihrer dynamischen Eleganz erfahrbar, denn der eigentliche "Sinn der Skulpturen Craggs besteht darin, das Material in eine solche Form zu bringen, dass diese Form das Material und seine Qualitäten feiert - zelebriert [..]." (zit. nach: Ausst.-Kat. Anthony Cragg, Parts of the World, S. 308). Cragg ist ein Meister der künstlerischen Verschmelzung von Form und Material. Seine intensive Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen ist offensichtlich. Auf einem kleinen Standfuß balancierend, verliert unsere Holzskulptur jegliche Schwere, scheint den uns bekannten physikalischen Regeln zu widersprechen. Auch andere Arbeiten des Künstlers gleichen organisch anmutenden Gebilden, spielen häufig mit geometrischen Formen, erinnern mal an wuchernde Pilze oder an ungewöhnliche, ihr irrational verteiltes Gewicht balancierende Knochengerüste wie beispielsweise die "Dancing Columns", die sich scheinbar nur gerade eben so aufrecht halten können. Die Form evoziert einen Bewegungsmoment, wie er auch in der hier angebotenen Arbeit "Willow II" aus dem Jahr 2015 enthalten ist. Anders als viele andere Arbeiten Tony Craggs entsteht dieses Werk nach der ganz besonders inspirierenden Beobachtung einer von starken Winden in Bewegung versetzten Trauerweide vor Craggs zweitem Atelier in Tjörn, an der schwedischen Küste. "Dort gibt es eine Trauerweide", erzählt der Künstler, "Und es gibt am Meer sehr viel Wind. Ich habe bemerkt, dass sich der Baum bei Sturm dreht. So absorbiert er über seine ganze Länge die Spannung. Er dreht sich wie eine Feder." (zit. nach: www.wz.de, 4.9.2018). Genau hierin liegt der Reiz der einnehmenden Arbeiten Tony Craggs. Insbesondere mit "Willow" gelingt es, den Betrachter mit einer Fülle an Formen, einer Vielzahl an weichen, sich um sich selbst windenden Kurven, der Maserung des glänzenden, hellen Holzes und eines vorgetäuschten Bewegungsmoments in den Bann zu ziehen. Es verleitet ihn dazu, das Kunstwerk zu umkreisen und es damit in immer neuen Ansichten kennen zu lernen. Jeder Schritt eröffnet neue Formerlebnisse und ruft im Betrachter sowohl eine unersättliche Neugier auf den nächsten Aspekt des Kunstwerks als auch ein gleichzeitiges Bedauern über den Verlust der zuvor gesehenen Ansicht hervor. Es entsteht der Eindruck, man beobachte eine Metamorphose oder eine magische Verwandlung, sodass sich in der Vorstellung des Betrachters kein eindeutiges, komplettes Bild der Skulptur zusammensetzen kann. Ein Sich-Sattsehen ist unmöglich. [CH]
174
Tony Cragg
Willow II, 2015.
Holz. Unikat
Schätzung:
€ 140.000 Ergebnis:
€ 250.000 (inkl. Käuferaufgeld)
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