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364
August Gaul
Gehender Esel, 1911.
Bronze mit brauner Patina
Schätzung:
€ 4.000 Ergebnis:
€ 7.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Gehender Esel. 1911.
Bronze mit brauner Patina.
Gabler 158. Auf der Plinthe mit dem Namenszug des Künstlers. An der hinteren Kante der Plinthe mit dem Gießerstempel "H. Noack Berlin Friedenau". 10 x 15 x 4 cm (3,9 x 5,9 x 1,5 in). Sockel: 2,2 x 12,5 x 5,1 cm (0,9 x 4,9 x 2 in).
Auf dunkelgrünem Marmosockel montiert.
PROVENIENZ: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.
Bronze mit brauner Patina.
Gabler 158. Auf der Plinthe mit dem Namenszug des Künstlers. An der hinteren Kante der Plinthe mit dem Gießerstempel "H. Noack Berlin Friedenau". 10 x 15 x 4 cm (3,9 x 5,9 x 1,5 in). Sockel: 2,2 x 12,5 x 5,1 cm (0,9 x 4,9 x 2 in).
Auf dunkelgrünem Marmosockel montiert.
PROVENIENZ: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.
1907 lässt sich die Familie Gaul nach zahlreichen Umzügen ein neues Wohn- und Atelierhaus in Wilmersdorf in Berlin errichten. Der große Garten bietet bereits etlichen Tieren ein Zuhause, was den Galeristen Paul Cassirer und seine Frau, die berühmte Schauspielerin Tilla Durieux, dazu anregt, dem zu dieser Zeit bereits sehr erfolgreichen Tierbildhauer und seinem fünfjährigen Sohn Peter den kleinen Esel Fritze zum Geschenk zu machen. August Gaul dient das auf den ersten Blick unscheinbare Tier als Inspiration zur sogenannten „Eselei“, einer Serie von Kleinplastiken, die die unterschiedlichen Bewegungsabläufe des Tieres studieren und erstmals 1911 mit den ersten vier Arbeiten, darunter unser Motiv, in der Berliner Secession präsentiert werden. Von großem kulturhistorischen Interesse ist hier die Idee der Serie, die in der Malerei schon im ausgehenden 19. Jahrhundert erprobt worden ist, und ihre Übertragung in die Bildhauerei. Weitere Darstellungen zeigen den Esel im Trab, sich wälzend oder ausschlagend und bieten einen Variationsreichtum von Ruhe und Geschlossenheit bis hin zu äußerster Torsion und Bewegung. Für Gauls Skulpturen hat sich Cassirer das Alleinvertretungsrecht gesichert. Sie führen weg von einem erzählerisch-dramatischen Charakter, Detailreichtum und ausführlicher Stofflichkeit des Historismus hin zu einer modernen Suche nach der Essenz der Form und Bewegung. Gaul widmet sich in seinen Plastiken der Reduktion und fast schon Abstraktion der Form, bei der das jeweilige Tier Anlass zum Nachbilden und zum Experimentieren mit Tektonik, kompakten Volumina, der Reduktion der Oberflächenbeschaffenheit und damit des naturalistischen Eindrucks gibt. Die perfekte Austarierung von Linearität und Plastizität in Silhouette und Proportionen, der elegante Rhythmus des Voranschreitens, das Gleichgewicht der dünnen Beine und des gerundeten Körpers, der zart aufgesetzte kleine Vorderhuf verdeutlichen Gauls Können in der Verbindung eines charakteristischen zeichnerisch-linearen Stils mit der bis in kleinste Details feinen und nuancenreichen Modellierung. [KT]
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August Gaul
Gehender Esel, 1911.
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