223
Ernst Wilhelm Nay
In freien Rhythmen, 1957.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 150.000 Ergebnis:
€ 575.000 (inklusive Aufgeld)
In freien Rhythmen. 1957.
Öl auf Leinwand.
Scheibler 831. Rechts unten signiert und datiert. Verso auf der Leinwand signiert sowie auf dem Keilrahmen datiert und betitelt. 73 x 91,8 cm (28,7 x 36,1 in).
• Seit 1960 erstmals auf dem Auktionsmarkt angeboten.
• Aus der Sammlung Deutsche Bank.
• Außergewöhnlich fein modulierte Rhythmik der Farbkomposition.
• Auf dem Höhepunkt der Werkserie der "Scheibenbilder": Im Entstehungsjahr ist Nay mit zwei "Scheibenbildern" an der Ausstellung "German Art of the Twentieth Century" im Museum of Modern Art, New York, beteiligt.
• Vergleichbare Arbeiten aus dieser Schaffenszeit befinden sich u. a. im Museum Folkwang, Essen, in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München, in der Nationalgalerie Berlin und in der Kunsthalle Bremen.
PROVENIENZ: Galerie Springer, Berlin (1962).
Sammlung Karlheinz Gabler, Frankfurt a. Main.
Kunsthandel Dr. Ewald Rathke, Frankfurt a. Main.
Sammlung Deutsche Bank (vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: E. W. Nay, Galerie Der Spiegel, Köln, 19.3.-30.4.1957, Kat.-Nr. 18.
E. W. Nay, Galerie Günther Franke, München, 17.8.- Ende September 1957, Kat.-Nr. 12.
E. W. Nay 1945-1962, Galerie Springer, Berlin, 25.9.-21.10.1962, Kat.-Nr. 14 (mit Abb.).
Aus Deutscher Sicht. Meisterwerke aus der Sammlung Deutsche Bank, Staatliches Puschkin-Museum für Bildende Künste, Moskau, 17.11.2004-16.1.2005.
LITERATUR: Kunsthaus Lempertz, Köln, 463. Auktion, Moderne Kunst, 3.12.1960, Los 346 (mit Abb., Nr. 31).
Öl auf Leinwand.
Scheibler 831. Rechts unten signiert und datiert. Verso auf der Leinwand signiert sowie auf dem Keilrahmen datiert und betitelt. 73 x 91,8 cm (28,7 x 36,1 in).
• Seit 1960 erstmals auf dem Auktionsmarkt angeboten.
• Aus der Sammlung Deutsche Bank.
• Außergewöhnlich fein modulierte Rhythmik der Farbkomposition.
• Auf dem Höhepunkt der Werkserie der "Scheibenbilder": Im Entstehungsjahr ist Nay mit zwei "Scheibenbildern" an der Ausstellung "German Art of the Twentieth Century" im Museum of Modern Art, New York, beteiligt.
• Vergleichbare Arbeiten aus dieser Schaffenszeit befinden sich u. a. im Museum Folkwang, Essen, in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München, in der Nationalgalerie Berlin und in der Kunsthalle Bremen.
PROVENIENZ: Galerie Springer, Berlin (1962).
Sammlung Karlheinz Gabler, Frankfurt a. Main.
Kunsthandel Dr. Ewald Rathke, Frankfurt a. Main.
Sammlung Deutsche Bank (vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: E. W. Nay, Galerie Der Spiegel, Köln, 19.3.-30.4.1957, Kat.-Nr. 18.
E. W. Nay, Galerie Günther Franke, München, 17.8.- Ende September 1957, Kat.-Nr. 12.
E. W. Nay 1945-1962, Galerie Springer, Berlin, 25.9.-21.10.1962, Kat.-Nr. 14 (mit Abb.).
Aus Deutscher Sicht. Meisterwerke aus der Sammlung Deutsche Bank, Staatliches Puschkin-Museum für Bildende Künste, Moskau, 17.11.2004-16.1.2005.
LITERATUR: Kunsthaus Lempertz, Köln, 463. Auktion, Moderne Kunst, 3.12.1960, Los 346 (mit Abb., Nr. 31).
Die Faszination für die Scheibe - Nays bedeutendste Werkserie
Die "Scheibenbilder" zählen zu E. W. Nays bedeutendster und am längsten währender Werkperiode (1954–1962), sie verhelfen dem Künstler sowohl in Deutschland als auch im Ausland zu großen Erfolgen. Bald sieht man ihn als den "führenden Meister seiner Generation" (Siegfried Gohr, in: Ausst.-Kat. E. W. Nay, Stedelijk Museum, Amsterdam 1998, S. 28). Nay kombiniert die Scheiben zunächst noch mit grafischen Gestaltungselementen, erst 1955 macht er sie zum alleinigen Bildmotiv. Seine Faszination für die Form des Kreises und der Scheibe entdeckt Nay eines Tages während des Malens. Im Prozess der Ausbreitung und Verteilung der Farbe führt er den Pinsel in ganz natürlichen, kreisrunden Bewegungen über den Bildträger und entdeckt diese Form als künstlerische Inspiration und Herausforderung. Diese Begeisterung für die Scheibe lebt er fortan in unterschiedlichsten Modulationen aus, in denen er außergewöhnliche, mal ganz leichte, pastellhafte und zarte und dann wieder kräftige, starke Farben verwendet.
Die Farbe im Mittelpunkt: Starke Kontraste und fein modulierte Harmonie
In der hier angebotenen Arbeit aus den späten 1950er Jahren nutzt Nay die Wirkkraft der Primärfarben Gelb und Blau und schafft damit sowohl einen Hell-Dunkel – als auch einen Warm-Kalt-Kontrast, der das gesamte Bildgefüge strukturiert. Die verwendeten Sekundärfarben – ein kräftiges Grün sowie sanfte Orangetöne – verhindern meist die direkte Konfrontation der Primärfarben Blau und Gelb und heben die Kontraste noch viel deutlicher hervor. Ein an einigen wenigen Stellen sichtbar hervortretender dunkler Hinter- bzw. Untergrund wird von den sonnengelben, blaugrünen und himmelblauen Kreisformationen überdeckt und somit harmonisch in die Gesamtkomposition eingebunden. Keine kunsthistorischen Vorbilder, keine formalen Regeln oder künstlerischen Schemata zwängen die Farbe in eine bestimmte gestalterische Form – in frei gesetzten Kreisen, Halbkreisen und Flächen in variierenden Größen sowie in der jeweiligen, gekonnt gewählten Positionierung darf sie ganz für sich alleine sprechen.
Ein Meisterwerk der reinen Abstraktion
Die Arbeiten dieser Jahre dokumentieren Nays erfolgreiche, neue künstlerische Ausrichtung auf dem Weg in die konsequente, reine Abstraktion und beweisen sein meisterliches Können in der Gestaltung offener Bildräumlichkeit mithilfe freier, intuitiver Formen und einer unbeschwerten Sicherheit in der Wahl und Zusammenstellung harmonierender Farben. Dabei sind die Scheiben keinesfalls leblose Formen innerhalb einer geometrischen Ordnung. Sie erzeugen in dem so frei und ungezwungen komponierten Bildgefüge eine spürbare Rhythmik und Bewegung. Gerade das hier angebotene Scheibenbild mit seinen das dunkle Grauschwarz bezwingenden, hellen Gelb- und kräftigen Blautönen belegt Nays meisterliche Souveränität im Umgang mit Farbe, Form und Material sowie die Lebendigkeit und optimistische Strahlkraft seiner Arbeiten aus dieser, seiner wohl bedeutendsten Werkperiode auf dem Höhepunkt seiner künstlerischen Karriere. 1955 zeigen die Kleeman Galleries in New York eine erste Einzelausstellung seiner Arbeiten. Ein Jahr später folgt seine Teilnahme an der Biennale in Venedig. 1955 und 1959 (sowie 1964) stellt er mit seinen Werken auf der documenta in Kassel aus und so gelingt ihm nun auch der internationale Durchbruch. Seitdem sind die Arbeiten Ernst Wilhelm Nays in zahlreichen repräsentativen nationalen wie auch internationalen Ausstellungen und in bedeutenden öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten – so auch in der Sammlung der Deutschen Bank AG, aus der dieses beeindruckende Werk nun über unser Haus der Öffentlichkeit präsentiert werden und zur Versteigerung kommen wird. [CH]
Die "Scheibenbilder" zählen zu E. W. Nays bedeutendster und am längsten währender Werkperiode (1954–1962), sie verhelfen dem Künstler sowohl in Deutschland als auch im Ausland zu großen Erfolgen. Bald sieht man ihn als den "führenden Meister seiner Generation" (Siegfried Gohr, in: Ausst.-Kat. E. W. Nay, Stedelijk Museum, Amsterdam 1998, S. 28). Nay kombiniert die Scheiben zunächst noch mit grafischen Gestaltungselementen, erst 1955 macht er sie zum alleinigen Bildmotiv. Seine Faszination für die Form des Kreises und der Scheibe entdeckt Nay eines Tages während des Malens. Im Prozess der Ausbreitung und Verteilung der Farbe führt er den Pinsel in ganz natürlichen, kreisrunden Bewegungen über den Bildträger und entdeckt diese Form als künstlerische Inspiration und Herausforderung. Diese Begeisterung für die Scheibe lebt er fortan in unterschiedlichsten Modulationen aus, in denen er außergewöhnliche, mal ganz leichte, pastellhafte und zarte und dann wieder kräftige, starke Farben verwendet.
Die Farbe im Mittelpunkt: Starke Kontraste und fein modulierte Harmonie
In der hier angebotenen Arbeit aus den späten 1950er Jahren nutzt Nay die Wirkkraft der Primärfarben Gelb und Blau und schafft damit sowohl einen Hell-Dunkel – als auch einen Warm-Kalt-Kontrast, der das gesamte Bildgefüge strukturiert. Die verwendeten Sekundärfarben – ein kräftiges Grün sowie sanfte Orangetöne – verhindern meist die direkte Konfrontation der Primärfarben Blau und Gelb und heben die Kontraste noch viel deutlicher hervor. Ein an einigen wenigen Stellen sichtbar hervortretender dunkler Hinter- bzw. Untergrund wird von den sonnengelben, blaugrünen und himmelblauen Kreisformationen überdeckt und somit harmonisch in die Gesamtkomposition eingebunden. Keine kunsthistorischen Vorbilder, keine formalen Regeln oder künstlerischen Schemata zwängen die Farbe in eine bestimmte gestalterische Form – in frei gesetzten Kreisen, Halbkreisen und Flächen in variierenden Größen sowie in der jeweiligen, gekonnt gewählten Positionierung darf sie ganz für sich alleine sprechen.
Ein Meisterwerk der reinen Abstraktion
Die Arbeiten dieser Jahre dokumentieren Nays erfolgreiche, neue künstlerische Ausrichtung auf dem Weg in die konsequente, reine Abstraktion und beweisen sein meisterliches Können in der Gestaltung offener Bildräumlichkeit mithilfe freier, intuitiver Formen und einer unbeschwerten Sicherheit in der Wahl und Zusammenstellung harmonierender Farben. Dabei sind die Scheiben keinesfalls leblose Formen innerhalb einer geometrischen Ordnung. Sie erzeugen in dem so frei und ungezwungen komponierten Bildgefüge eine spürbare Rhythmik und Bewegung. Gerade das hier angebotene Scheibenbild mit seinen das dunkle Grauschwarz bezwingenden, hellen Gelb- und kräftigen Blautönen belegt Nays meisterliche Souveränität im Umgang mit Farbe, Form und Material sowie die Lebendigkeit und optimistische Strahlkraft seiner Arbeiten aus dieser, seiner wohl bedeutendsten Werkperiode auf dem Höhepunkt seiner künstlerischen Karriere. 1955 zeigen die Kleeman Galleries in New York eine erste Einzelausstellung seiner Arbeiten. Ein Jahr später folgt seine Teilnahme an der Biennale in Venedig. 1955 und 1959 (sowie 1964) stellt er mit seinen Werken auf der documenta in Kassel aus und so gelingt ihm nun auch der internationale Durchbruch. Seitdem sind die Arbeiten Ernst Wilhelm Nays in zahlreichen repräsentativen nationalen wie auch internationalen Ausstellungen und in bedeutenden öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten – so auch in der Sammlung der Deutschen Bank AG, aus der dieses beeindruckende Werk nun über unser Haus der Öffentlichkeit präsentiert werden und zur Versteigerung kommen wird. [CH]
223
Ernst Wilhelm Nay
In freien Rhythmen, 1957.
Öl auf Leinwand
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