Lexikon

Französischer Symbolismus
Der Ursprung des Symbolismus ist in Frankreich zu finden. Die Bewegung wurde 1886 durch Jean Moréas aus der Taufe gehoben, ihre Geburt ist allerdings früher anzusetzen. Bereits um die Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden dort die ersten Gemälde, die als symbolistisch bezeichnet werden, obwohl die Bewegung erst um 1880-90 ihre Blütezeit erreichte. Die symbolistische Kunst stand in Frankreich in engem Zusammenhang mit der gleichnamigen literarischen Bewegung und reagierte auf den ebenfalls dort entstandenen empirischen Naturalismus. Die Hoffnung auf das geistige Erneuerungspotenzial der Kunst kennzeichnet das Werk der
Symbolisten, die sonst auch innerhalb Frankreichs sehr unterschiedliche Ausdrucksformen wählten. Beliebte Motive fanden sie vor allem in der Bibel und in der Mythologie, aber auch in der Literatur. Trotzdem unterscheidet sich die Themenwahl von der traditionellen Gattung der Historienmalerei durch ihre Behandlung im Zusammenhang mit mystischen und okkulten Vorstellungen, die der Kunst einen transzendenten, häufig auch surrealen Charakter verliehen. In dieser Hinsicht gibt es deutliche Anknüpfungspunkte an die Romantik.
Gustave Moreau (1826-98), Schüler des Romantikers Théodore Chassériau, war einer der wichtigsten Symbolisten des Landes. Er übersteigerte die exotische Orientierung seines Lehrers noch. In seinen Händen verwandelten sich biblische und mythologische Themen in schwer zu begreifende, mystische Visionen. Die Sensualität des weiblichen Körpers spielt in seiner Kunst eine herausragende Rolle und steht mit dem im Symbolismus äußerst beliebten Thema der "femme fatale" in Zusammenhang, wobei die verführerische Frau als Bedrohung für den Mann verstanden wird. Seine Kompositionen zeichnen sich durch eine sehr raffinierte Behandlung der Oberfläche und eine suggestive Verwendung der Farbe aus.
Odilon Redon (1840-1916) ist ebenfalls ein früher Hauptvertreter des Symbolismus mit einem sehr persönlichen Stil. Redon entwickelte eine phantastische, visionäre Bilderwelt, die zum Teil von literarischen Werken von Edgar Allan Poe, Gustave Flaubert und Stéphane Mallarmé genährt wurde. Seine monströsen Wesen fanden bewusste Vorbilder im Werk von Hieronymus Bosch, Francisco de Goya und Pieter Brueghel d. Ä. und nahmen wiederum die Visionen eines Alfred Kubin vorweg.
Als Wegbereiter des französischen Symbolismus soll hier noch Pierre Puvis de Chavannes erwähnt werden. Durch seine Formvereinfachung und seinen klassizistischen Figurentypus bewirkte er eine vor allem für die Gruppe "Nabis" folgenreiche Erneuerung der Kompositionsweise. Auch seine arkadischen Darstellungen bildeten eine geeignete Projektionsfläche für die symbolistischen Sehnsüchte nach Spiritualität.
Neben den benannten Künstlern sind die Mitglieder vom "Salon de la Rose + Croix" und der Gruppe "Nabis" die wichtigsten Exponenten des französischen Symbolismus.
Der Ursprung des Symbolismus ist in Frankreich zu finden. Die Bewegung wurde 1886 durch Jean Moréas aus der Taufe gehoben, ihre Geburt ist allerdings früher anzusetzen. Bereits um die Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden dort die ersten Gemälde, die als symbolistisch bezeichnet werden, obwohl die Bewegung erst um 1880-90 ihre Blütezeit erreichte. Die symbolistische Kunst stand in Frankreich in engem Zusammenhang mit der gleichnamigen literarischen Bewegung und reagierte auf den ebenfalls dort entstandenen empirischen Naturalismus. Die Hoffnung auf das geistige Erneuerungspotenzial der Kunst kennzeichnet das Werk der
Symbolisten, die sonst auch innerhalb Frankreichs sehr unterschiedliche Ausdrucksformen wählten. Beliebte Motive fanden sie vor allem in der Bibel und in der Mythologie, aber auch in der Literatur. Trotzdem unterscheidet sich die Themenwahl von der traditionellen Gattung der Historienmalerei durch ihre Behandlung im Zusammenhang mit mystischen und okkulten Vorstellungen, die der Kunst einen transzendenten, häufig auch surrealen Charakter verliehen. In dieser Hinsicht gibt es deutliche Anknüpfungspunkte an die Romantik.
Gustave Moreau (1826-98), Schüler des Romantikers Théodore Chassériau, war einer der wichtigsten Symbolisten des Landes. Er übersteigerte die exotische Orientierung seines Lehrers noch. In seinen Händen verwandelten sich biblische und mythologische Themen in schwer zu begreifende, mystische Visionen. Die Sensualität des weiblichen Körpers spielt in seiner Kunst eine herausragende Rolle und steht mit dem im Symbolismus äußerst beliebten Thema der "femme fatale" in Zusammenhang, wobei die verführerische Frau als Bedrohung für den Mann verstanden wird. Seine Kompositionen zeichnen sich durch eine sehr raffinierte Behandlung der Oberfläche und eine suggestive Verwendung der Farbe aus.
Odilon Redon (1840-1916) ist ebenfalls ein früher Hauptvertreter des Symbolismus mit einem sehr persönlichen Stil. Redon entwickelte eine phantastische, visionäre Bilderwelt, die zum Teil von literarischen Werken von Edgar Allan Poe, Gustave Flaubert und Stéphane Mallarmé genährt wurde. Seine monströsen Wesen fanden bewusste Vorbilder im Werk von Hieronymus Bosch, Francisco de Goya und Pieter Brueghel d. Ä. und nahmen wiederum die Visionen eines Alfred Kubin vorweg.
Als Wegbereiter des französischen Symbolismus soll hier noch Pierre Puvis de Chavannes erwähnt werden. Durch seine Formvereinfachung und seinen klassizistischen Figurentypus bewirkte er eine vor allem für die Gruppe "Nabis" folgenreiche Erneuerung der Kompositionsweise. Auch seine arkadischen Darstellungen bildeten eine geeignete Projektionsfläche für die symbolistischen Sehnsüchte nach Spiritualität.
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