Ein Jahr nach der Premieren-Auktion
Qualität ist Trumpf: Auktion bei Ketterer Kunst in München
München, 10. November 2009, (kk) - „Kunst als Investitionsgut ist gefragter denn je. Voraussetzung für die Kaufentscheidung ist jedoch beste Qualität”, so Robert Ketterer, Auktionator und Inhaber von Ketterer Kunst. So mancher dürfte also am 12. Dezember fündig werden, denn das Angebot der Münchner Auktionen ist sehr vielversprechend.
Otto Mueller Otto Mueller
Artistenpaar. 1910/11.
Leinwand auf Rupfen
120,5 x 87,3 cm (74.4 x 34.3 in)
Schätzpreis: € 600.000-800.000


Die thematischen Schwerpunkte sind:
1. Moderne Kunst
2. Alte und Neuere Meister
3. NACH 1945/Zeitgenössische Kunst

zu 1. Moderne Kunst
Angeführt wird diese Abteilung von Otto Muellers „Artistenpaar”, einem herausragenden Werk aus der „Brücke”-Zeit des Künstlers. Gleichzeitig ist es auch eines von nur drei Ölgemälden Muellers aus dieser Zeit, die je auf dem Kunstmarkt angeboten wurden*. In dieser mit € 600.000-800.000 geschätzten Arbeit wird die Meisterschaft Muellers in der Aktdarstellung deutlich, die unter seinen Zeitgenossen ihresgleichen sucht und eine starke Wirkung auf die anderen „Brücke”-Mitglieder ausübte. Mit der Darstellung von Schwarzen, was 1910/11 generell einer Sensation gleichkam, forderte Mueller zudem die hergebrachten Sehgewohnheiten des Publikums heraus.

Neben der ebenfalls mit Leimfarbe auf Rupfen gemalten Arbeit „Wald am Fluss” (Schätzung: € 90.000-120.000) desselben Künstlers kommt auch das Aquarell „Stehender weiblicher Akt ...” (Schätzung: € 70.000-90.000) zum Aufruf. Man darf gespannt sein, denn mit einem ähnlichen Sujet hatte man bei Ketterer bereits 2007 den Erlös von € 360.000 erzielt.

Ganz vom Spätimpressionismus beeinflusst sind die frühen Parklandschaften Wassily Kandinskys in ihrer Farb- und Formgebung, so auch das 1903 entstandene Ölgemälde „Park im Herbst”. Die auf farbliche Harmonie ausgerichtete Malweise des Moskauer Künstlers ist das Ergebnis eingehender Naturstudien. Die Schätzung für das ausdrucksstarke Werk liegt bei € 190.000-220.000.

Ebenfalls ganz oben steht mit einer Taxe von € 140.000-180.000 Max Beckmanns 1913 entstandenes Ölgemälde „Idioten”. In expressiver Pinselführung und starken Hell-Dunkel-Kontrasten wird der Betrachter hier mit einer rätselhaften Szene konfrontiert. Ungewöhnlich abrupt angeschnitten sind ein Krankenlager mit zwei Personen im Vordergrund sowie eine vage angedeutete Figurengruppe im Hintergrund dargestellt. Der Experte Klaus Gallwitz schreibt dazu im September 1999: „In der beunruhigenden Doppelgesichtigkeit der „Idioten” kündigt sich der Bruch mit den überkommenen Regeln der Malerei an, unübersehbar aber auch die Formulierung einer neuen Existenzerfahrung des Menschen, auf die sich das kommende Werk des Künstlers gründet”.

Als die herausragendste Leistung Emil Noldes auf dem Gebiet der Druckgrafik darf wohl die 1913 entstandene „Tänzerin” bezeichnet werden, die im Zuge einer nur achtwöchigen Zusammenarbeit mit dem Lithografie-Atelier Westphalen in Flensburg entstand. Die 53 x 69,4 cm (20.8 x 27.3 in) große Farblithografie kommt mit einer Schätzung von € 100.000-150.000 zum Aufruf.
Gleich mit drei Arbeiten ist Alexej von Jawlensky vertreten: Über die Qual des Alltäglichen hinausweisen wollen des Künstlers abstrakte Köpfe. Wie auch die Meditationen, die ihnen später folgen, sind die Köpfe Ausdruck eines tief im Glauben verwurzelten Seins. Die Suche nach der Reinheit des Transzendenten spiegelt sich auch in dem 1932 entstandenen Ölgemälde „Abstrakter Kopf” (Schätzung: € 100.000-150.000) wider, der auf der Rückseite unter anderem mit einer Widmung für Lisa Kümmel versehen ist. Und während die Taxe für eine eindringliche „Meditation” aus dem Jahr 1935 bei € 30.000-40.000 angesiedelt ist, sollte die im Querformat seltene „Landschaft Genfer See” mit € 50.000-70.000 honoriert werden.

Neben Karl Schmidt-Rottluffs in kraftvoller Palette gehaltenem Ölgemälde „Dunkles Symbol” (Schätzung: € 90.000-120.000) gehen zwei „Arbre de vie-Konsolen” von Diego Giacometti mit einer Taxe von € 100.000-150.000 an den Start. Der Baum des Lebens ist hier nicht nur Teil des Tischgerüsts, sondern gleichzeitig äußerst reizvolle Wanddekoration.

So gut wie nie auf dem deutschen Auktionsmarkt zu finden sind Werke des Surrealisten Giorgio de Chirico. Der Aufruf seiner „Piazza d'Italia” (Öl über einer Lithografie, 1969/76), die durch die Vermengung unterschiedlichster Stilelemente und Kulturen Europas von der Klassik bis zur Neuzeit, eine Art mystischen Schwebezustand erzeugt, dürfte vor allem in Italien für großes Aufsehen sorgen.
zu 2: Alte und Neuere Meister
Kuhnert Friedrich Wilhelm Kuhnert
Löwe im Kampf mit einem Kaffernbüffel. Um 1925
Öl auf Leinwand. 193 x 305 cm (75.9 x 120 in)
Schätzpreis: € 90.000-120.000
Eröffnet wird die Dezemberauktion mit der Abteilung der Alten und Neueren Meister, an deren Spitze das mit 193 x 305 cm größte Ölgemälde von Friedrich Wilhelm Kuhnert steht, das bisher auf dem Kunstmarkt angeboten wurde*. Als erster Tiermaler wendet sich Kuhnert entschieden von der Ateliermalerei ab und sammelt seine Eindrücke in freier Natur, unter anderem auf zahlreichen Reisen nach Ägypten, Ostafrika und Indien. Die um 1925 entstandene Arbeit „Löwe im Kampf mit einem Kaffernbüffel” (Taxe: € 90.000-120.000) ist ein besonders überzeugendes Beispiel für die Meisterschaft des Künstlers.

Zu den weiteren Höhepunkten zählen die seltene Bronzearbeit „Bambina che ride” (Taxe: 30.000-50.000) von Medardo Rosso aus dem Jahr 1889, die noch nie auf dem deutschen Kunstmarkt erschienen ist, sowie ein Gemälde von Timoleon von Neff. Sein 65,5 x 44,5 cm (25.7 x 17.5 in) großes „Bildnis einer jungen Frau” kommt mit einer Schätzung von € 25.000-30.000 zum Aufruf.

Abgerundet wird das Angebot neben Franz von Defreggers „Sonntagsruhe” (Taxe: € 18.000-24.000) u. a. von einer Vielzahl exzellenter Druckgrafik-Arbeiten z.B. von Giovanni A. da Brescia, Niccolò della Casa, James Ensor, Lucas van Leyden, Giovanni Battista Piranesi und David Vinckboons.
zu 3: NACH 1945/Zeitgenössische Kunst
Diese Abteilung glänzt mit einem sensationellen Angebot, denn zahlreiche Werke sind hier nicht nur äußerst „marktfrisch”, sondern kommen zudem aus der besten Zeit des jeweiligen Künstlers, so auch Günther Ueckers mit € 80.000-120.000 angesetzte, 120 x 120 x 12 cm große, Nagelarbeit „Field (Feld)” von 1977, in der die Intensität des Schaffensprozesses besonders deutlich wird.
Horst Antes Horst Antes
Grosses blaues Bild. 1963
Aquatec auf Leinwand
220 x 200 cm. 86.6 x 70.8 in
Schätzpreis: €  100.000 - 150.000


Ebenfalls an der Spitze steht hier mit einer Schätzung von € 100.000-150.000 das 1963 entstandene und mit seinen beeindruckenden Maßen von 220 x 180 cm (86.6 x 70.8 in) auch im wörtlichen Sinne „Großes blaues Bild” von Horst Antes. Seine museale Qualität, ebenso wie das ungewöhnliche Format - laut www.artnet.de war bisher noch keine Arbeit von Antes in dieser Größe auf dem Markt - machen dieses Werk einzigartig. Mit „Stempelbild” und „Ocker-Figur mit Wunde” kommen zwei weitere Aquatec-Arbeiten des Künstlers zum Aufruf. Diese könnten vielleicht schon für je € 40.000-60.000 zu haben sein.

Während Tom Wesselmanns Aquarell „Study for Nude Lithograph” (Taxe: € 60.000-80.000) sowohl ein Rausch der Farbe als auch der Sinne ist, inszeniert Kenneth Nolands „Kunzite” (Taxe: € 50.000-70.000) die Farbe als reine Sinneswahrnehmung. Er führt hier dem Betrachter die Eman-zipation der Farbe in beeindruckender Konsequenz vor Augen.

Auch Martin Kippenbergers „Ohne Titel (Aus: Uno di voi, un Tedesco in Firenze)” von 1976 dürfte für Spannung im Auktionssaal sorgen. Die Schätzung für das 60 x 50 cm (23.6 x 19.6 in) große Ölgemälde liegt bei € 40.000-60.000.

Im Bereich Skulptur glänzen, neben zwei mit € 70.000-90.000 respektive € 80.000-120.000 geschätzten Werken von Jörg Immendorff, Arbeiten von Lynn Chadwick, Norbert Kricke und Henry Moore sowie einer Gemeinschaftsarbeit des Künstlerpaars Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely.

Abgerundet wird die Offerte von einem straffen Informel-Angebot. Bisweilen unterschätzt, beweisen hier Werke deutscher und internationaler Größen wie Karl Fred Dahmen, Gerhard Hoehme, K. O. Götz, Georges Matthieu, Jean Miotte, Markus Prachensky, K.R.H. Sonderborg, Bernard Schultze, Emil Schumacher, Walter Stöhrer, Fred Thieler und Fritz Winter, dass Qualität viele Namen haben kann.
Vorbesichtigung:
Ausgewählte Werke werden gezeigt:
09. Nov. 11-19 Uhr POST FINE ARTS, Brombergstr. 17, Freiburg
11. Nov. 11-19 Uhr Stiftung Kunst und Recht, Hechinger Str. 67 Tübingen
14. Nov. 11-18 Uhr Kunsthandel Michael Draheim, Taunusstr. 9, Wiesbaden
16. Nov. 11-18 Uhr F. G. Conzen GmbH, Völklinger Str. 24, Düsseldorf
18. Nov. 11-20 Uhr Ketterer Kunst, Am Meßberg 1, Hamburg
19. Nov. 11-16 Uhr Ketterer Kunst, Am Meßberg 1, Hamburg
21.-28. Nov. Sa/So 11-16 Uhr
werktags
11-19 Uhr
Ketterer Kunst, Fasanenstr. 70, Berlin
03. Dez. 10-18 Uhr Galerie & Edition Bode GmbH, Kaiserstr. 32/1, Nürnberg
Alle Werke werden gezeigt:
05.-11. Dez. Sa/So 11-17 Uhr
werktags
10-18 Uhr
Ketterer Kunst, Joseph-Wild-Str. 18, München-Messe
Auktion:
12. Dez.ab 11 Uhr Alte und Neuere Meister
im Anschluss Moderne Kunst
im Anschluss NACH 1945/Zeitgenössische Kunst
Ketterer Kunst, Joseph-Wild-Str. 18, München-Messe


Presseanfragen: Kundenanfragen:
Ketterer Kunst Ketterer Kunst
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81829 München 81829 München
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