839
Daniel Pitin
Red House, 2011.
Mischtechnik
Schätzung:
€ 12.000 Ergebnis:
€ 21.250 (inkl. Käuferaufgeld)
Red House. 2011.
Mischtechnik. Acryl, Öl und Papiercollage auf Leinwand.
Verso signiert und datiert. 159,5 x 200 cm (62,7 x 78,7 in).
[FS].
PROVENIENZ: Charim Galerie, Wien.
LITERATUR: Matt Price (Hrsg.), Daniel Pitin. Blind Man's Buff, Ostfildern 2015, S. 125 (mit Farbtafel).
Mischtechnik. Acryl, Öl und Papiercollage auf Leinwand.
Verso signiert und datiert. 159,5 x 200 cm (62,7 x 78,7 in).
[FS].
PROVENIENZ: Charim Galerie, Wien.
LITERATUR: Matt Price (Hrsg.), Daniel Pitin. Blind Man's Buff, Ostfildern 2015, S. 125 (mit Farbtafel).
Mit seinen kinematografisch orientierten Gemälden zieht der tschechische Künstler Daniel Pitín bereits in jungen Jahren gesteigerte Aufmerksamkeit auf sich. Sein Werk vereint die visuellen und technischen Qualitäten seines Studiums der klassischen Malerei sowie der Konzeptkunst an der Akademie der Bildenden Künste in Prag. Die theatralisch-mystischen Inszenierungen Pitíns, die der Künstler als Fragmente aus Erzählungen und Träumen bezeichnet, zeigen meist verlassene, heruntergekommene Architekturen als Visionen beunruhigender Dystopien. Die gedeckte Farbpalette wird vom Künstler teils durch Lacke und Collage-Materialien wie Zeitungspapier oder Schnüre erweitert. Gesichtslose Figuren, Mensch oder Tier, bevölkern seine virtuellen Räume, in denen das Bewusstsein von Zeit, Bewegung und Stillstand verloren scheint. Die bühnenhaften Kompositionen, wie durch Fenster- oder Türrahmen entstehende Bilder im Bild, lenken den Blick auf die einsam und deplatziert wirkenden, anonymen Protagonisten seiner Werke. Die so entstehende Verschachtelung der Ebenen sowie der lasierende Duktus Pitíns, untersuchen die Grenzen zwischen Figuration und Abstraktion, Melancholie und Schönheit. So auch in unserem Werk "Red House", bei dem die schräg ins Bild führende Perspektive im Verbund mit den flächigen Collageelementen eine spannungsvolle Wirkung zwischen Fläche und Tiefe, Realität und düsterer Vision ergeben. Die nahezu albtraumhafte Stimmung der Bilder wird auch in Titeln wie "Scream" (2005), "Psycho house" (2010) und "Birds attack II" (2015) deutlich, die wiederum auf die kinematografischen Vorbilder aus dem Medium Film und des Film Stills in der Kunst Daniel Pitíns anspielen. So etwa die hoch ästhetischen, psychologisch konnotierten Filme Alfred Hitchcocks. In der 2015 erscheinenden ersten Monografie zur anspruchsvollen Malerei des tschechischen Künstlers, sagt Daniel Pitín über den Zusammenhang zwischen seiner Kunst, Film Stills und den Filmen Hitchcocks: "Hitchcocks Filme sind sehr schön, sie inspirieren mich zu malen. Es war seinerzeit zwar nicht meine Motivation, aber ich denke, es ist sehr wichtig, dass man nicht sicher ist, ob das Bild, das Hitchcock zeigt, ein psychologisches Bild ist oder Realität. Und das ist es, was ich in meinem Werk auf den Grund gehen möchte. Dass man nicht sich vollkommen sicher sein kann, ob man in einem realen oder in einem imaginären Raum ist. Ich mag keine Arbeiten, die zu offensichtlich sind." (übers. und zit. nach: Matt Price (Hrsg.), Daniel Pitin. Blind Man's Buff, Ostfildern 2015, S. 42). Das persönliche Unbewusste sowie das kollektive Gedächtnis sind spürbare Themenschwerpunkte Pitíns. Aber auch Assoziationen politischer Hintergründe wie Spionage und Überwachung kommen in seinen Bildern auf. So beispielsweise in der zweiteiligen Bildserie zur zensierten und festgesetzten russischen Punkband "Pussy Riot" (2012). Pitíns Werke sind Bestandteil zahlreicher Ausstellungen in Europa und den USA. Im Jahr 2012 widmet ihm das Boulder Museum of Contemporary Art mit "Cover Story" eine umfangreiche Einzelausstellung. Daniel Pitín lebt in Prag.
839
Daniel Pitin
Red House, 2011.
Mischtechnik
Schätzung:
€ 12.000 Ergebnis:
€ 21.250 (inkl. Käuferaufgeld)
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