Totentanz von Basel. 1966.
Buch mit 40 Farbholzschnitten. Schwarzer Orig.-Leinenband mit blindgepr. Deckelillustration und rotgeprägtem Rückentitel und Orig.-Papierumschlag.
Fürst 66/1-40. Eines von 3.333 unnummerierten Exemplaren. Auf Velin (Sonderanfertigung des VEB Papierfabriken Penig). 46 x 36 cm (18,1 x 14,1 in).
4. Druck der Leipziger Presse. Die Holzschnitte wurden von den Originalstöcken in den Werkstätten der Hochschule für Graphik und Buchkunst, Leipzig, gedruckt. Die Schrift für den deutschen Text nach Entwürfen von A. Kapr in Holz geschnitten. Text in Deutsch, Englisch und Französisch. [EH].
• HAP Grieshaber ist ein wesentlicher Protagonist der Buchkunst des 20. Jahrhunderts.
• Ausdrucksstark in Bild und Schrift.
• HAP Grieshabers "Totentanz von Basel" dürfte zweifelsfrei die erfolgreichste Holzschnittserie in der deutschen Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg sein.

PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.

LITERATUR: Wolfgang Tiessen, Die Buchillustration in Deutschland Österreich und der Schweiz seit 1945. Ein Handbuch. Neu-Isenburg 1968, Bd. III, S. 101.
Albert Spindler, Typen. Pressendrucke des deutschen Sprachraums seit 1945, Grifkendorf, 1988, S. 134, Nr. 65/4.
Eduard Isphording (Hrsg.), 500 Jahre Buchillustration. Meisterwerke der Buchgraphik aus der Bibliothek Otto Schäfer, Nürnberg 1987, S. 187.

Grieshabers "Totentanz von Basel" dürfte zweifelsfrei die erfolgreichste Holzschnittserie in der deutschen Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg sein. Der Künstler verarbeitete Anregungen, die er von dem Totentanz auf der Friedhofsmauer des Dominikanerklosters in Basel aufgenommen hatte, und schuf die erfolgreiche Serie von Farbholzschnitten in erstaunlich kurzer Zeit. Die Höhe der Auflage von 3.333 Exemplaren in der unsignierten Buchedition auf einfachem Papier hat wesentlich zur Popularisierung des Werkes beigetragen. Grieshaber hat, von der künstlerischen Typografie kommend, den Farbholzschnitt als Mittel der Aussage zeitig für sich entdeckt. Gerade in dieser Folge kommt er den Sujets zugute, die Grieshaber in vereinfachenden Formen schnitt, um den mittelalterlichen Charakter der Darstellungen möglichst getreu zu erhalten. Neu ist die Anordnung der Farbstöcke, auf denen die Komposition basiert. Das Fehlen eines Stockes, der in Schwarz gedruckt die Zeichnung vorgibt, unterstreicht den Charakter der Wandmalerei, die hier verkleinert in ein anderes Medium übertragen wird. Der Totentanz als Memento mori war zu allen Zeiten ein beliebtes Motiv, drückt er doch mehr Vergänglichkeit alles Irdischen aus als so manche andere Darstellung.

In guter Erhaltung. Nur der Papierumschlag mit Gebrauchsspuren und wenigen kleinen Einrissen (bis 40mm).
Nähere Informationen zum Zustand entnehmen Sie bitte der Großdarstellung