Auktion: 22 / Online Sale am 11.06.2023 Lot 122001329


122001329
Heinz Trökes
Blaues Licht, 1951.
Aquarell
Schätzung:
€ 5.000
Ergebnis:
€ 7.112

(inklusive Aufgeld)
Blaues Licht. 1951.
Aquarell und Gouache.
Rechts unten signiert und datiert. Verso datiert "Paris, 1. 30. III. 51" und betitelt. Auf Aquarellpapier. 50 x 64,5 cm (19,6 x 25,3 in), blattgroß. [JS].

• Frühe Arbeit in der charakteristischen, poetischen Formsprache: Um 1950 findet Trökes über Anregungen aus dem Œuvre Kandinskys, Klees, Ittens und Wols zu seinem charakteristischen Stil.
• Herausragende Komposition von faszinierender Klarheit und träumerischer Poesie.
• 1951 in Paris entstanden, zeugt die Arbeit von Trökes Freundschaft zu Wols, dem Lyriker Paul Celan und seiner Nähe zu den Pariser Surrealisten.
• Bereits 1964 ist Trökes auf der Ausstellung "Contemporary Painters and Sculptors as Printmakers" neben Albers, Arp, Soulages u. a. im Museum of Modern Art, New York, vertreten
.

Die Arbeit ist im Online-Werkverzeichnis des Künstlers registriert. Wir danken Herrn Manuel Trökes für die freundliche wissenschaftliche Beratung.

PROVENIENZ: Dr. J. Springer (1956).
Privatsammlung Baden-Württemberg.

AUSSTELLUNG: Heinz Trökes. Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen, Haus am Waldsee, Berlin, 1956, Kat.-Nr. 99.

"Trökes zeichnet und malt also nie nach der Natur. Natur ist einzig und allein der – notwendige – Erlebnisfond. Aber Abend für Abend sitzt er über seinem Skizzenbuch und zeichnet im sinnenden Spiel auf, was an formalen Einfällen oder auftauchenden Erinnerungen durch ihn hindurchgeht und zur Geburt will [..]. Das Ziel dieser meditativen Tätigkeit ist immer, aus dem Erlebten eine geistige Erfindung zu machen. Sie steht der Dichtung näher als der Musik[..] Das Verfahren zur Verbildlichung dieses Zwischenreiches ist der psychische Automatismus. [..] Anfänglich folgt der Maler in völliger Offenheit, ganz spontan und ohne auf irgend etwas Gegenständliches oder Abbildliches gerichtete Absicht den optischen und sinnlichen Lockungen, die der Flächengrund und die erste aktive Handlung auf ihm – das Setzen eines farbigen Flecks, die Spur einer Linie – hervorrufen. Er greift Andeutungen auf, läßt sich dann durch neue Assoziationen wieder ablenken, und macht auf diese Weise seine Leinwand 'aktiv'. Mitten in dieser versunkenen Arbeit [..] tritt der günstige Augenblick der Erhellung ein, in dem aus dem unbestimmten Gebilde ein Bild, eine Gestalt hervortritt und sich beharrlich durchsetzt. Diese Gestalt will zur Geburt. [..] Der Titel findet sich erst nach Abschluss der Arbeit ein. Er ist nur eine dichterische Metapher, die die poetische Inhaltlichkeit des Erschienenen anvisiert."
Werner Haftmann über Heinz Trökes, in: Markus Krause, Heinz Trökes. Werkverzeichnis, Berlin u. a. 2003, S. 112–113.

In sehr schöner, harmonischer Erhaltung. Minimal gebräunt und schwach lichtrandig. In den Ecken vereinzelt mit schwachen Knickspuren sowie an der Oberkante mit wenigen winzigen Einrisschen (maximal 0,5 cm).
Nähere Informationen zum Zustand entnehmen Sie bitte der Großdarstellung / Abbildung Rückseite.



122001329
Heinz Trökes
Blaues Licht, 1951.
Aquarell
Schätzung:
€ 5.000
Ergebnis:
€ 7.112

(inklusive Aufgeld)